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Wie für eine Agrarkultur üblich,
waren die Gebäude aus Stein religiösen Zwecken vorbehalten und wenn
überhaupt, dann eher am Rande von kleinen Ansiedlung angelegt. Richtige
Städte waren den Maya vermutlich fremd und somit werden die Ausgrabungsstätten
in Yukatan alle von religiösen Objekten dominiert. Die Maya selbst lebten
in kleinsten Ansiedlungen am Rande der Felder und im Dschungel in den
typischen Maya-Hütten. Diese Hütten, die mit Palmwedeln oder Stroh
gedeckt
wurden und deren Wände aus dem gleichen Material bestanden, sieht man auch
heute noch sehr häufig. Die äußerst friedfertigen Maya waren zutiefst
religiös, und statt Kriege zu führen, bauten sie lieber noch mehr Tempel und
Denkmäler.
Fast
alle Gebäude, die in Tulum aus dem 12.-16. Jahrhundert n. Chr. stammen, wurden ausgegraben
und weitestgehend mit den original Steinen restauriert. Die aus der so-
genannten Postklassik stammenden Bauten sind aus behauenem Stein und
wirken bescheiden. Bei näherem Hinsehen kann man jedoch sehr detailreiche
und noch gut erhaltene Reliefs entdecken.
Viele
der Gebäude werden durch das
Abbild des "herab-stürzenden Gottes" geschmückt.
Jeder Reiseführer berichtet von den für uns grausam anmutenden Opfer-gaben.
Wie auch in anderen Kulturen wurden hier Kinder und Jungfrauen zur
Verbesserung der Beziehung zu den Gottheiten geopfert. Die Opfer wurden
am Ende, egal ob noch lebend oder schon tot, immer in Cenoten geworfen.
Dies war nach dem Glauben der Maya der Zugang zum Weltenfluss. Noch
dreihundert Jahre zuvor waren Menschenopfer unbekannt gewesen, und es wurden
"nur" Zungen und Penisse durchbohrt, um das heraustropfende Blut, den
Lebenssaft, für die Rituale zu nutzen.
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