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See in Sankt Leon-Rot |
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Gelangweilt mit dem Bauch auf einem Farn wippend und den Schwimmern beim Panschen zusehend, empfing uns, eigentlich wie immer, schon gleich ein Hecht nach dem Abtauchen. Der fast durchgehende Bewuchs am Seeufer entlang bis in eine Tiefe von 6 Metern begünstigt den Fischreichtum. Große Schwärme von kleinen Barschen versteckten sich vor dem "Chef" und seiner Familie im Seegras. Die Sichtweite war mit 5 Metern und trotz der vielen anwesenden Taucher noch immer sehr gut. Das Wasser war nur wenig veralgt, und dank des hellen Kiesgrundes und der schönen Mittagsonne war es unter Wasser schön hell und freundlich, eher alles in ein Blaugrün als in ein Grün getaucht. An vielen Stellen quollen Gase aus dem Boden. Mal war der Boden bis zur Sichtgrenze besetzt mit kleinen Perlen, und mal wurden große Blasen rhythmisch ausgestoßen. Im niedrigen Seegras entdeckten wir häufig die Reste von den Häutungen der Krebse. Es scheinen kleine Kamberkrebse zu sein. Diese aus Nordamerika stammende Art sieht fast aus wie ein kleiner Hummer. |
Wir tauchten auch kurz unter die Sprungschicht (6,5 Meter), aber hier wurde der Bewuchs sehr spärlich, und die Temperatur sank von angenehmen 23°C auf unter 10°C ab. Am südlichen Rand des Sees wurde der Bewuchs dann deutlich schwächer, dafür lagen viele Äste kreuz und quer auf dem Grund. Sehr selten wurden diese von Grünalgen-Wolken überwuchert. Nur durch Glück wurden wir auf mehrere Kolonien mit Moostierchen aufmerksam. Diese maximal 1mm großen Tiere bilden eine Kolonie, die 2-3 cm lang ist. Mit Tentakeln filtrieren diese das Wasser. Unsere Moostierchen waren wie mit einem bläulich schimmerndem Pelz überzogen. |
Da wir bei unserer Suche nach schönen Fotomotiven schon tief unter den
Bereich der Wasserskibahn eingedrungen waren, machten wir uns auf den
Rückweg. Zur Abkürzung tauchten wir knapp oberhalb der Sprungschicht über
sandigem Grund am Baggertrichter entlang. Dieser war häufig mit reichlich
Muschelresten übersät. Nicht selten entdeckten wir die in nahezu allen
Binnengewässern heimischen Zebramuschel-Kolonien. (Wird auch Dreiecks- oder
Wandermuschel genannt).
In 3 Metern Tiefe und kurz vor dem Ausstieg wechselten sich dann wieder
sandige Flächen zunehmend mit Wäldern aus Farnen ab. Der Fischreichtum
nahm hier sofort sprunghaft zu. Einzelne Flussbarsche waren mehr als 20cm
groß.
Fazit:
Die Ostsseite bietet eher eine sehr
fisch- und pflanzenreiche Unterwasserlandschaft. In Richtung der Seemitte
taucht man über Sand und Kies, der mit zahlreichen Muschelkolonien
übersät ist. |
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Details über den See: |
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Der St. Leoner See, in Sankt Leon-Rot, liegt in
der Nähe des Hockenheimrings. Die Freizeitanlage besteht aus einem
Campingplatz mit zwei Seen. Der größere See ist den Surfern und Seglern
vorbehalten, und der Kleinere dient den Badegästen und Tauchern und hat eine
Wasserskibahn. Die Infrastruktur ist sehr gut. Es gibt Toiletten und Umkleiden, sowie ein Kiosk in der Nähe der Wasserski Bahn und ein Restaurant in der Nähe des Campingplatzes.
Für Taucher liegt der östliche Eingang (Parkplatz II) in unmittelbarer
Nähe des Ufers. |
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