Schnellwahl :  
Suchen :  

 
 

Großer Brombachsee

  

 

Vor dem schlechten Sommerwetter in Hessen flüchtend fuhren wir die 300km bis zur Brombachtalsperre. Gestartet waren wir bei 17°C und Regen und jeden Kilometer, den wir näher kamen, wurde das Wetter besser. Erwartungsgemäß erreichten wir den Brombach See bei praller Sonne und 29°C. Doch die Freude währte nur kurz.

Wir hatten uns gerade bei der einzigen verfügbaren Tauchbasis angemeldet, da zog ein Gewitter mit einem ordentlichen Platzregen auf. Das nennt man dann wohl Pech!

Ein Gutes hatte das kurze Gewitter aber: Alle Segelboote lagen ab jetzt am Steg und mit Ausnahme des großen Ausflugschiffes war der Bootsverkehr eingestellt. Wir nutzten diese Möglichkeit, um bei der von der Tauchbasis angekündigten sehr schlechten Sichtweite von weniger als einem Meter die Zander unter dem Bootssteg zu suchen.

Im hellgrün leuchtenden, milchig trüben Wasser mussten wir unter dem Bootssteg nicht lange suchen. Die Zander hielten sich direkt unter dem vollständig mit Muscheln bewachsenen Steg auf. Zunächst musterten sie uns nur distanziert, kamen aber im Verlauf des Tauchgangs immer näher heran. Das war auch gut so, denn trotz der kapitalen Größe waren sie schon im Abstand von einem halben Meter nur noch als Schatten erkennbar.

Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch
Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch

Für den Fotografen war dieser Tauchgang eine besondere Herausforderung. Erstens in nur 40cm Tiefe mit dem Kopf nicht von unten an den Steg zu stoßen, um die Muschelkolonie nicht zu beschädigen. Zweitens die langsam vorbeiziehenden Zander scharf und in einem Stück abzubilden.

Die größte Herausforderung war, möglichst so zu blitzen, dass keine Schwebeteilchen auf dem Bild sichtbar waren.

Nach einigen Fehlversuchen bewährte es sich die beiden Blitze am lang ausgestreckten Gestänge fast im 90-Grad- Winkel zur Kamera auszurichten und den Fisch dazwischen abzublitzen.

Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch

Nun mussten wir damit nur die Zander "einfangen". Da diese immer zutraulicher wurden, entstanden schöne Bilder in teilweise un-gewöhnlichen Perspektiven.

Die Bilder mit solidem Grünstich wurden mit ISO 400 und ohne Blitz aufgenommen. Alle anderen mit Blende 11 und wenn der Autofokus endlich scharf stellte, entstanden Serien von 3 und mehr Bildern in 1-2 Sekunden. Dank der leistungsfähigen Ikelite-Blitze ist dies selbst bei voller Blitzleistung problemlos möglich. Der 110° Abstrahlwinkel ist ein weiteres Plus, denn man musste nicht immer perfekt zielen.

Diese Aussage stimmte zumindest was die Ausleuchtung anbetraf, denn ansonsten haben wir nun Bilder von nahezu allen Körperteilen der Zander. Viele in perfekter Qualität und großformatig, aber eben nur von Teilen. Das perfekte Bild mit einem scharfen Zander am Stück wollte uns nicht gelingen.Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch

Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch Großer Brombachsee - Zander - Sander lucioperca - Pike perch

Wir paddelten gut 45 Minuten unter dem Bootssteg herum. Wenn man die Arme nach unten nahm, hatte man auch mal 1,5 Meter Tiefe auf dem Tauchcomputer. Tauchen konnte man das wirklich nicht nennen.

Großer Brombachsee - Zebramuschel -Dreiecksmuschel - Wandermuscheln - Dreissena polymorpha

Etwas mehr Tiefe hatten wir zwischen dem Ein- / Ausstieg an der Slip-Anlage und dem Bootssteg. Wir tauchten dort in 5-6 Metern Tiefe über sandigem Grund ohne Bewuchs. Direkt in Grundnähe war die Sicht dann auch etwas besser. So einen Meter. :-)

Am westlichen Ufer, direkt am Damm, kann man auch an einem kleinen Grüngürtel entlang tauchen um dann zum Bootshaus der Wasserschutzpolizei zu gelangen. Auch dort soll es zahlreiche Zander, Barsche und Hechte geben. Nach 60 Minuten in grüner Milch hatten wir jedoch keine Lust mehr, diesen Bereich zu erkunden. Luft hätten wir genügend gehabt.

Großer Brombachsee - Sichtweite von 50cm lassen nur Umrisse erahnen.

 

Details über den See:

Großer Brombachsee - Panoramabild vom Einstieg Absberg-Seespitz

Das Gewässer ist durch einen Damm in einen Kleinen und einen Großen Brombachsee sowie in einen weiteren See, den Igelbachsee, geteilt. Nur am Großen Brombachsee war das Tauchen gestattet.

Die Tauchbasis "aqua marin", die in unmittelbarer Nähe des großen Dammes angesiedelt ist, machte uns das Tauchen jedoch sehr einfach und bot eine hervorragende Infrastruktur. Von Duschen und Toiletten, bis zum kleinen Tauchladen mit Füllservice war alles vorhanden.

An der Tauchbasis konnte man auch für die weitere Erkundung des Sees Kanus, Segelboote und Fahrräder ausleihen. Zum Sonnenbaden gibt es direkt unterhalb der Tauchbasis zwei große Sandstrände. Parkplätze in unmittelbarer Nähe gab es bei unserem Besuch an einem Wochentag reichlich.

Eine der Auflagen, die auch bei Tauchgängen von der Tauchbasis galt, war das Mitführen einer (lästigen) Boje. Diese kann man gegen eine Gebühr an der Basis ausleihen.

Taucht man vom Ufer aus, muss man neben der telefonischen Anmeldung bei der Polizei Gunzenhausen noch die Tauchflagge A am Ufer anbringen.

An der Tauchbasis waren wir zu dieser Zeit die einzigen Taucher. Wir wurden freundlich begrüßt und es herrschte eine große Hilfsbereitschaft. Ohne die Tipps hätten wir bei dieser Sichtweite vermutlich nicht mal einen einzigen Fisch entdeckt.

Fazit:

Bei einer so kleinen Sichtweite kann man sich das Tauchen sparen. Deshalb unbedingt vorher mit den Tauchbasen der Umgebung oder mit "aqua marin" sprechen. Die Infrastruktur am See ist toll und somit ist der See aus unser Sicht empfehlenswert.

Großer Brombachsee - Damm aus Sicht Absberg
Großer Brombachsee - Landkarte
Großer Brombachsee - Tauchbasis "aqua marin"
   

 

 

Text: Norbert Roller / Juli 2007
Fotos: Copyright by Norbert Roller
Kontakt: Norbert Roller, Hauptstrasse 60, 35516 Münzenberg, Norbert.Roller@kacr.de
Logos und Warenzeichen gehören den entsprechenden Besitzern.
Nutzung und Vervielfältigung von Texten und Bildern nur nach Freigabe durch den Besitzer.

Zurück zum Tauchen im See von Sankt Leon Weiter zur Startseite Deutschland