Kalksee in Diez

Der Kalkbaggersee von Diez ist immer ein guter Kompromiss zum Baden, Tauchen und Ausrüstung testen. Auch in diesem Sommer nutzten wir den See zum relaxten Tauchen, den der See hat nur eine geringe Tiefe. Wenn man tiefer als 10 Meter wollte, müsste man sich in den Schlammgrund eingraben.

Je nach den vorangegangenen Wetterverhältnissen, sind die Sichtweiten sehr unterschiedlich. Bei einem stärkeren Regen rinnt sehr viel trübes Wasser die angrenzenden Hänge hinunter und dann ist für mindestens eine Woche so gut wie nichts mehr zu sehen. Gleiches gilt jedoch auch für unvorsichtige Taucher, die den See schlicht umpflügen.

Im Sommer hat man gute Sichtweiten in der Folge nur am frühen Morgen oder unter der Woche. Aber mal ganz ehrlich: Wer hat da schon Zeit um Tauchen zu gehen?

Direkt nach dem Abtauchen erreichten wir auf rund 5 Meter eine Art Trampolin. Dieses wird hauptsächlich für die Tauchausbildung genutzt. An einem Tag mit viel Badebetrieb ist aber auch hier die Sichtweit höchstens einen Meter. Die Oberfläche war durch das einfallende Sonnenlicht als helles Grünblau eindeutig zu erkennen. Unter dem Trampolin tummelten sich zahlreiche Flussbarsche. Vom Trampolin aus führte uns ein Stahlseil zu den Röhren und durch diese hindurch zum Highlight des Sees.

Ein alter VW-Käfer in reichlich zerbeulten Zustand wurde vor Jahren auf gut 7 Meter Tiefe versenkt. Hier wollten wir einige Fotos machen. Leider wühlten zwei Taucher gerade den gesamten Schlick auf und reduzierten die Sichtweite auf Armlänge. Mit dem Blitz konnten wir fast nur Schwebteilchen ablichten und ohne Blitz versank alles im grünblauen "Nebel".

Vom Käfer tauchten wir nach Kompass zum nördlichen Rand und an diesem gemächlich wieder zurück zum Einstieg. Bei etwas besserer Sicht als am Autowrack und in nur 3 Meter Tiefe enthüllte sich uns eine wenig abwechslungsreiche Stein- und Sedimentwüste.
Nach 45 Minuten und kurz vor dem Auftauchen, fanden wir dann noch einige Reste eines ausgedienten Förderbandes.
Eine Sprungschicht konnten wir in diesem Jahrhundertsommer nicht mehr ausmachen. Der See war am tiefsten Punkt 22 Grad und an der Oberfläche 26 Grad.

Details über den See:

Der See ist in Privatbesitz und nur gegen Eintritt kann man in das weitläufige Gelände direkt an der Lahn hineingelangen. Am See wird eine gute Infrastruktur geboten und es stehen Toiletten und im Sommer eine Würstchenbude zur Verfügung. Der See hat auf einer Seite einen FKK-Bereich.

Um auch Tauchen zu dürfen bedarf es neben einer weiteren Eintrittsgebühr, die die angeschlossene Tauchbasis erhebt, vor allem einer rechtzeitigen Anmeldung. Ohne ausreichende Lange telefonische Reservierung hat man keine Chance. Der See wird sehr häufig zur Ausbildung genutzt wird und dann sind große Tauchergruppen anwesend, die zum einen die den See umpflügen und zum anderen die wenigen Kontingente belegt halten.

An der Tauchbasis gibt es neben der Flaschenfüllstation einen hervorragend sortierten Tauchladen. Dieser hat gute Preise und eignet sich nicht nur zum Nachbeschaffen von vergessenen Ausrüstungsteilen, sondern auch für Neuanschaffungen.
An einem Relief des Sees das mit allen seinen Sehenswürdigkeiten geschmückt ist, kann man sich für den anstehenden Tauchgang schon mal gedanklich vorbereiten.
Um die Ausrüstung am See zu trans-portieren, kann man sich  Wagen aus-leihen.
Ein toller Service, auch wenn sich alle Eintrittsgelder zu einer ganz ordentlichen Summe addieren.

Der junge Mann auf dem Bild links hatte an diesem Tag seinen ersten Versuch unter Wasser zu atmen. Damals noch der Freund unserer jüngsten Tochter war er zwei Jahre später unser Schwiegersohn. Ob das am Tauchen lag???

(Im See lebt angeblich ein sehr großen Waller, den wir aber auf unseren Tauchgängen nicht entdecken konnten.)