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Steinbruch in Schönbach |
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Eigentlich sollte es nur ein Test für die Ausrüstung werden, aber dann wurde es doch noch ein vielseitigerer Tauchgang als wir es für einen deutschen See erwartet hatten. Gemütlich, ohne Stress und unter realen Bedingungen sollte unsere neue Digitalkamera auf Herz und Nieren getestet werden. Doch das geübte Auge meiner Lieblingsblondine entdeckte mehr Sehenswertes als ich, der ich noch umständlich irgendwelche Knöpfe zum Ablichten drückte. Mal mit Blitz, mal ohne entstand so eine schöne Momentaufnahme des Sees im Hochsommer. Die Sicht war übrigens nur bis 5 Meter erträglich, und danach gab es zu dieser Jahreszeit bis zu 13 Meter Tiefe nur noch dichte Algenflocken.
Erst ab 13 Meter gab es wieder gute
"Fernsicht" auf Basaltsteine. Die Wassertemperatur war bei "angenehmen" 7-9 Grad
für uns definitiv zu frisch. Das
wir diese Tiefe schnellstens wieder verließen, versteht sich von selbst. |
Dort gab es Süßwassermuscheln, Schnecken und sogar
Quallen in Größe eines 2-Euro-Stücks. Direkt unter der Oberfläche und im Wurzelgeflecht der Büsche und
Bäume versteckten sich die Barsche (vor den laut blubbernden und
aufdringlichen Tauchern). |
Den
'kleinen' Hecht sahen wir dann im 3-Meter- Bereich. Wie immer, ruhig
ab-wartend und mit überlegenem Ge-sichtsausdruck dem Treiben um ihn herum
gleichmütig zuschauend. |
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Als gute
Verstecke eigneten sich die Wasserwurzeln der Büsche und Bäume in der Uferzone. Dort gute Bilder zu er-haschen
war jedoch auch sehr trickreich, da
man in geringer Tiefe und mit dem Bauch schon fast im Schlick tarieren muss.
Geriet man zu tief, war das Bild schnell voller Schwebeteilchen. Geriet man
zu hoch, war die Balance dahin, da die Flasche auf dem Rücken schon aus dem
Wasser ragte. |
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Details über den See: |
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Der Steinbruch in Schönbach ist der Ausbildungssee des HTSV (Hessischen Tauchsportverbandes) und liegt oberhalb des kleinen Ortes Schönbach. Man gelangt über die Autobahn A45 Abfahrt Herborn und dann über die Bundesstraße B255 (an der zweiten Ausfahrt nach Schönbach) einfach und zielsicher dort hin. |
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Eigentlich kommt man nur bis vor das Tor. Der See hat an drei Seiten ein sehr steiles Ufer und ist deshalb mit einem Zaun umgeben. Die einzige Zufahrt ist durch ein Tor versperrt. Die Zahlenkombination des Schlosses muss man beim Tauchleiter vom Dienst erfragen. Hat man das Tor "bezwungen", dann erreicht man nach kurzer Zeit eine Waldparkplatz, und von dort muss man laufen. |
Je nach Belieben schleppt man die Ausrüstung an den 250m entfernt gelegenen See, oder man rödelt alles an und läuft in voller Montur los. Egal wie, es ist immer eine schweißtreibende Angelegenheit und eine Sackkarre leistet auf dem geschotterten Weg hervorragende Dienste. Ja, dieser See hat seine eigenen Regeln. Einfach hineinspringen geht
nicht. Nur wer oder wessen Tauchclub HTSV- / VDST- Mitglied ist, darf
dort die Ausrüstung baden. |
Bei unseren Besuchen waren die Tauchleiter immer freundlich und hilfsbereit. Es gab weder Belehrungen noch Bevormundungen, sondern mehrheitlich praktikable Tipps. Aber das Tauchsport-Ärztliche, das Logbuch und die Drei-Sterne-Regel werden eisern befolgt. Zusammen mit dem An- und Abmelden vom Tauchgang wird hier eine hervorragende Sicherheit geboten. Der See wird gemeinsam mit einem Angelverein genutzt. Dies hat eindeutig Vorteile, denn der Fischbestand ist für die Größe sehr gut. Da der See ausreichend groß ist, kommen sich Taucher und Angler nicht wirklich ins Gehege. Der für die Angler vorbehaltene Teil liegt für Konfikte auch viel zu weit weg. Die maximale Tiefe ist rund 30 Meter. Aber wie schon in unserem Tauchbericht erwähnt, ist diese Tiefe eher was für "Eistaucher". Selbst im Sommer gibt es dort nahezu die gleiche Temperatur wie im Winter (7-9 °C). |
Taucht man rechts vom Eingang, dann
erreicht man zwei Übungsplattformen (auf 5m und 10m) und etwas weiter noch
eine Trapezstange. Beides kommt hier recht häufig zum Einsatz, da
Schönbach hessenweit der einzige Übungssee der Verbände ist, was man im
Sommer auch ganz deutlich am Getümmel um den Einstieg merkt. Durch die Größe
begegnet man unter Wasser aber eher selten anderen Tauchern, und die Fische
sind den Trubel gewöhnt. Je nach Verbandszugehörigkeit wurde eine Gebühr von 4-6 Euro erhoben. Einziger wirklicher Nachteil war, dass es keine Füllstation am See oder im Dorf gibt. |
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