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Binsfeld - Kuhuntersee -
Gänsedrecksee

  

 

 

Zwischen Angelbooten dümpelnd tauchten wir in der sanft abfallenden Uferzone des Tauchplatz-Süd am Kuhuntersee gemütlich auf 9 Meter Tiefe ab. Die Sichtweite im leicht türkisfarbenen Wasser war mit mehr als 5 Metern sehr gut und nur durch die Algen getrübt.

Eine Sprungschicht konnten wir zu dieser Jahreszeit nicht ausmachen. Die Wassertemperatur nahm von angenehmen 21°C an der Oberfläche auf immer noch angenehme 14°C kontinuierlich ab.

Da der Bewuchs unterhalb von 9 Metern spärlich wurde stiegen wir auf 6 - 8 Meter Tiefe auf und tauchten entlang des Südufers nach Osten. Fische sahen wir zunächst keine, denn diese versteckten sich im üppigen Bewuchs.

  Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - NAch 25 Minuten paddeln erreicht man einige umgefallene Baumstämme.  
 

Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Bereiche mit großem Bewuchs von Ährigem Tausendblatt - Myriophyllum spicatum L und xxx
Was zunächst nach kleinen Muscheln aussah, entpuppte sich bei genauerer Inspektion als Samen von Bäumen.

Auf den Sandflächen sieht man ab und an mal kleine Löcher mit einer kleinen Ansammlung von Steinen in der Nähe. Hier hausen offensichtlich Krebse. Gesehen haben wir aber nur einen Toten.

Nach 20 Minuten gemütlichem und fischlosen Paddeln, nur unterbrochen von zahlreichen Fotostopps, war uns eine gesunkene Boje dann doch eine willkommene Abwechslung.

Fünf Minuten weiter in die gleiche Richtung erspähten wir mehrere mit Sedimenten überzogene versunkene Baumstämme. Dann endlich auch einen Fisch, der in den Sedimenten buddelte und kleine Gasblasen und Schwebteilchen aufwühlte. Zunächst flüchtete er vor uns, kam dann aber im Laufe des Tauchgangs immer mal wieder, wenn auch mit 2-3 Metern Abstand, vorbei.

 

Der Uferbereich war abwechselnd mit kleineren Freiflächen mit langen Wedeln von ährigem Tausendblatt und einer uns unbekannten Pflanze mit langen, 1mm dünnen Blättern bewachsen. Diese reichten von 8 Metern Tiefe bis auf 2 Meter unter die Oberfläche und gaben dem See eine romantische Note.
Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Leider keine Muscheln, sondern nur Baumsamen die verstreut im Ähriges Tausendblatt -- Myriophyllum spicatum L - liegen. Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Süsswasserkrebshülle

 
  Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Nach fischlosen 20 Minuten paddeln war diese abgesoffene Boje wirklich eine Attraktion. Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Romantische Ansicht mit einzelnen Ranken ähriges Tausendblatt - Myriophyllum spicatum L. Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Romantische Ansicht mit einzelnen Ranken ähriges Tausendblatt - Myriophyllum spicatum L.  
  Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Vermutlich ein Schleie - Tinca tinca Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Vermutlich ein Schleie - Tinca tinca  

Vermutlich war es eine Schleie (lat. Tinca tinca) mit gut >35cm Länge.

 

Den Rückweg begannen wir nach 30 Minuten in einer Tiefe von 5 - 3 Metern und hier hatten wir mehr Glück. Ständig kamen kleine Fischschwärme vorbei, die sich dann flink in den langen Wedeln versteckten.

Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Nicht nur Fische können sich im hohen xxx verstecken.
 
  Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Hecht - Esox lucius  

Kurz vor dem Ende des Tauchgangs erspähte meine Lieblingsblondine dann noch den obligatorischen Hecht. Diesmal in XXL mit deutlich über einem Meter Länge, oberarmdickem Körper und perfekt im Gras versteckt.

Nach 60 Minuten verabschiedete uns ein Schwarm kleiner Barsche mit roten Flossen und wir tauchten aus der Stille im See genüßlich auf. Sofort wurden wir von der lärmenden Autobahn und beim Hinauswaten dem stinkenden Ufer in Empfang genommen.
Den Ausstieg findet man übrigens sehr einfach wieder. Im Bereich von drei Metern

 
 

sieht man zum einen die Schatten der Boote an der Oberfläche und zum anderen die Leinen und Ketten mit den Ankern am Grund.


Grundsätzlich zufrieden mit dem Tauchgang, jedoch etwas knapp in unserem weiteren Zeitplan, stellten wir uns der nächsten Herausforderung.


Wir waren in 90 Minuten im 1* Restaurant Dobler's in Mannheim verabredet. Natürlich in Anzug und Kleid.


Was für Männer recht einfach zu realisieren ist, hat man erst einmal den Neoprengeruch abgewaschen, stellte meine Lieblingsblondine, Lieblingsehefrau und Lieblingstauchpartnerin vor einige Probleme. Ohne Spiegel und Fön wollten sich die Haare nur schwer bändigen lassen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wir schafften es fast pünktlich und genossen hungrig in einer angenehmen Atmosphäre das vorzüglich Essen. Wahrlich ein krönender Abschluss für einen schönen Tauchgang.

 

Fazit:
Der Kuhuntersee ist ein See für einen gemütlichen flachen Tauchgang. Es gab einen schönen und abwechslungsreichen Bewuchs mit einigem Fischbestand, so dass es uns auch während der 60 Minuten nicht langweilig wurde. Lediglich die beim Ein- und Ausstieg aufquellenden Gase sind störend. Der See ist auch für Anfänger gut geeignet.

  Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Fast "fertig" für den Besuch im Dobler's Restaurant.  

 

 

Details über den See:

     
  Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Panormabild vom Tauchereinstieg Süd gesehen.  
 

Das Seengebiet Binsfeld, das aus acht miteinander verbundenen Kiesbaggerseen besteht, liegt direkt an der Autobahn A61 und nur wenige Kilometer von Speyer entfernt. Nur der Kuhunter- und der Gänsedrecksee sind für das Tauchen an zwei Tauchplätzen freigegeben. Pro Tag sind nur wenige Gasttaucher an den beiden Einstiegsstellen erwünscht und deshalb mussten wir uns, über eine Gemeinschaftsseite der örtlichen Tauchclubs, vorher anmelden. Die Tauchgebühr betrug 2,50€ pro Person.

Wir konnten an einem Dienstag noch zwei freie Kontingente für den Einstieg Süd (Kuhunter See) erhaschen. Hat man keinen Urlaub, sollte man sehr langfristig buchen, den die Wochenenden sind in der schönen Jahreszeit nahezu ausgebucht. Der Vorteil der strengen Reglementierung zur Zeit 10-Taucher pro Tag) war jedoch sofort nach dem Abtauchen sichtbar gewesen. Wir hatten eine wunderschöne Sichtweite von bis zu 8 Metern. Es waren nur wenige Schwebeteilchen im Wasser und die leicht trübe Sicht wurde nur durch den Algenwuchs getrübt.

Der Einstieg Süd liegt in unmittelbarer Nähe des Restaurants "Anglerstubb", dessen Parkplatz wir freundlicherweise nutzen durften. Ab der Schranke waren es gut 100 Meter bis zum Tauchplatz. Der geteerte Weg führte, uns am wunderschön hergerichteten Taucheinstieg eines örtlichen Tauchclubs, bis zu einem Schild, das den Weg zum Ufer für die zahlenden Gasttaucher markiert. Von dieser Stelle führte ein Trampelpfad durch das hohe Gras und eine kleine Böschung hinunter zum Ufer. Vom 2 Meter breiten sandigen Uferstreifen gelangte man dann direkt in den See. Viel Platz, z.B. zum Sonnenbaden danach, gab es dort nicht und somit ist es ratsam sich schon am Parkplatz fertig zu machen.

Der Einstieg zum Tauchen erfolgte zwischen den Angelboten auf Schlickboden. Solange man das Wasser nicht betreten hatte, war dieses leicht türkisfarben und kristallklar, aber sobald wir den Grund berührten gab der Schlick die Fäulnisgase und dunkle Schwebeteilchen frei. Der "leckere" Geruch begleitet uns vor allem nach dem Auftauchen noch einige Zeit. Eine größere Ladung Sand könnte das Problem beheben. Hier ist die Stadt Speyer wirklich gefordert!!!

Eine Infrastruktur mit Toiletten oder Duschen gibt es am Tauchplatz keine. Die "Anglerstubb" hatte gegenüber dem eigenen Parkplatz Gästetoiletten die wir nutzen konnten.

Wer auch noch Sonnenbaden möchte kann an einen anderen See wechseln und hat dort die gesamte Infrastruktur mit Campingplätzen, Parkplätzen, Liegewiesen, Badestränden, Kiosk und WC's zur Verfügung. Am Einstieg Süd, der nur wenige Meter von der Autobahn entfernt liegt, hätte man sowieso keine Ruhe.

Reservieren kann man nur über binsfeld.xl-network.de.

Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Leider steigen Gase beim hineinwaten vom Grund auf. Mit Pressluft läßt es sich aushalten!
  Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Übersichtskarte (Zur Vergrößerung einfach klicken) Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Hinter dem Schild geht es zum Tauchplatz-Süd am Kuhuntersee. Deutschland 2007 -  Kuhunter- und Gänsedrecksee im Seengebiet Binsfeld bei Speyer - Glasklares und leicht türkisfarbenes Wasser lädt zum abtauchen ein.  

 

 

Text: Norbert Roller / August 2007
Fotos: Copyright by Norbert Roller
Kontakt: Norbert Roller, Hauptstrasse 60, 35516 Münzenberg, Norbert.Roller@kacr.de
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