|
Das Panorama Riff war eines der schönsten
Außenriffe und wurde deshalb häufig angefahren. Wir nutzen diese Chance
und machten vier Tauchgänge an diesem wunderschönen Riff. Die Fahrt zum
Riff dauerte jeweils gut 90 Minuten und davon etwa 60 Minuten bei hohem
Wellengang. Diese trafen seitlich auf das Boot auf und ließ es kräftig
schaukeln.
Am schönsten waren die Driftdives am frühen Morgen an der
Ostseite und am Nachmittag an der Westseite. Dank der nahezu konstanten
nördlichen Strömung konnten es die Tauchlehrer auch fast immer so
einrichten. Ansonsten musste man darauf drängen, denn ohne das
Sonnenlicht auf der richtigen Seite kam das traumhafte Riff nicht
richtig zur Geltung.
Das Fotografieren war am Panorama-Riff nicht immer
ganz so einfach. Je nach Stärke der Strömung wurde man mal gemütlich am
Riff entlang getragen oder in 10 Minuten daran vorbei geblasen. Ohne
sich festzuhalten und dem Risiko das vollständig bewachsene Riff zu
beschädigen, hatte man fast keine Chance auf gute oder zumindest gute
und scharfe Bilder. Trotzdem war nach etwas Übung die Ausbeute selbst im
Makrobereich noch gut, da wir einfach x-fach mehr Bilder machten als
unter normalen Bedingungen. Meistens war dann mindestens eines perfekt,
wie die "Ringe an den Fingern der Feuerkoralle" zeigen.
|
|
|
|
|
Die Driftdives folgten immer dem
gleichen Ritual. Die Boote ankerten zunächst im Süden, im
Strömungsschatten des Riffs. Hier wurde sich vollständig angezogen
und mit allem, was man meinte Unterwasser zu brauchen, behängt. Auf
der Tauchplattform am Heck stand man dann dicht gedrängt
beieinander, während das Boot in die Wellen drehte und nach Norden
stampfte. An der Nordspitze angekommen, ging es dann im Rudel über
Board und gleich auf 10 Meter hinunter. Danach musste man in der
Strömung treibend nur noch schnell die richtige Seite wählen und
dann dicht am Riff bleiben!
Die Weichkorallen waren im
Norden, also kurz nach dem Abtauchen, am größten. Auf beiden
Längsseiten, die steil in die Tiefe abfielen, war das Riff vollständig, bis mindestens in 40 Metern Tiefe, mit Hartkorallen
bewachsen. An exponierten, in die Strömung zeigenden Vorsprüngen, siedelten
eine Vielzahl von Weichkorallen. Deren Farbenspiel reichte von hellem beige
und orange über zartes
lila bis hin zu dunklem weinrot. Sehr häufig waren in der Strömungsrichtung
viele kleine Weichkorallen-bäumchen verteilt. Man konnte förmlich sehen,
wie diese mal durch die Strömung ausgesät worden waren. Die volle
Farben-pracht sieht man natürlich nur auf den Fotos, oder mit einer starke
Tauchlampe, die wir natürlich immer dabei hatten.
Trotz der Strömung und dem damit verbundenen Nahrungsreichtum, sahen wir
nur wenige dunkelrote Gorgonienfächer die sich in kleineren Überhängen
aufspannten. Die beigen Fächer waren deutlich größer und man konnte sie
auch häufiger entdecken, aber
sie waren halt weniger fotogen.
|
|
|
|
|
|
|
An Schwebeteilchen in der Strömung mangelte es nie und somit wurde
das fotografieren in der Strömung, in der einen Hand die Kamera und
in der anderen Hand den Blitz, zum Balanceakt. Viele nicht perfekt
scharfe Bilder waren leider das Resultat.
Auf allen Tauchgängen wurden wir von Makrelen, Zacken- und
Juwelenbarschen und einem Napoleon begleitet. Gut getarnt warteten
zahlreiche Drachen und Skorpions-fische auf Beute. Schwärme oder gar
Haie konnten wir im Freiwasser leider nicht entdecken. Wo sich so
viele kleinere Jäger tummelten, gab es natürlich auch Myriaden von
kleinen Fischen in allen Farben und Größen. Aber auch große
Drückerfische waren keine Seltenheit, wenn auch nur einer so
verpennt war, wie der auf dem linken Bild.
Irgendwie verpassten wir an diesem Riff das Kleine. Ob es an dem
Farbenspiel oder der zumeist starken Strömung lag können wir jetzt
nicht mehr sagen. Aber auf vier Tauchgängen entdeckten wir nicht
eine Schnecke oder Muschel.
|
|
|
|
|
Weniger aufregend war ein Tauchgang
an der Südseite. Wird man hierzu gezwungen, dann sollte man die
Ostseite wählen. Dort war die Hauptattraktion ein Anemonenfeld, dass
von 15 Meter Tiefe bis auf 5 Meter hinauf reichte. Die Anemonen
waren so groß, dass sie von einem ganzen Schwarm Nemo's beschützt
wurden. Hier konnte man einen ganzen Foto-Tauchgang verbringen.
Danach waren die Nemo´s (Clownfische) für Tage schlichtweg out.
|
|