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Ägypten 2006 - Safaga

( Ein Reise- und Tauchbericht von Christine & Norbert Roller)

Die fünf mit Wabbelhaut überzogenen giftigen Stacheln richteten sich langsam auf. Ein klares Zeichen, dass wir die Geduld dieses kapitalen Fleischklops, auch Steinfisch genannt, über-strapaziert hatten. Dies war für heute der letzte Höhepunkt am Tobia Hamra Riff.
Kaum waren wir aufgetaucht, da hörten wir schon Phil Collins mit Another Day In Paradise. Ja, das war sie, die Shams 2, unser Tauchboot...

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  Ägypten 2006 - Safaga - Steinfisch - Synanceia verrucosa - Stonefisch  
 

Panorama Reef

 

Middle-Reef

 

Abu Kafan

 

Shaab Claude

 
  Panorama Reef   Middle-Reef   Abu Kafan   Shaab Claude  
 

Shaab Humdallah

 

Shaab Sheer

 

Tobia Arba + Hamra

 

Salem Express

 
  Shaab Humdallah   Shaab Sheer   Tobia Arba + Hamra   Salem Express  
 
 
 

Shams Safaga Hotel

     
 

Die Anlage bestand aus einem kastenförmigen Haupthaus und zahlreichen Bungalows. Die 4*-Anlage war schön abwechslungs-reich begrünt und wirkte mit vielen Büschen und Rasenflächen aufgelockert. Das üppig mit Säulen verzierte Empfangsgebäude wurde vor nicht allzu langer Zeit angebaut und öffnet sich in eine repräsentative Empfangshalle. Der Rest der Anlage hatte aber seine beste Zeit schon hinter sich.

Auf Empfehlung der Tauchbasis buchten wir vor Ort für einen Aufpreis von 10 Euro pro Tag auf einen Bungalow um. Die Bungalows gegenüber der Tauchbasis lagen direkt am Strand und waren gerade frisch renoviert worden. Für 2 Personen waren sie schön geräumig, aber mit alter Klimaanlage, die nur mäßig gegen die Tageshitze ankam. Erst nach 2 Tagen im Dauerlauf war der Bungalow ausreichend abgekühlt, so dass man nachts fast ohne Klimaanlage auskam.

Das Shams Safaga Hotel verfügte über einen schönen weitläufigen Sandstrand, der sehr sanft ins Meer abfiel. Leider befand sich am Nordende des Strandes eine Großbaustelle, wo ein neues Hotel vom gleichen Besitzer entstand. Auch im Süden wurde die Anlage von einer seit langer Zeit im Bau befindlichen Hotelanlage (eigentlich Hotelruine) begrenzt. Der Strand setzte sich dann nach einer Biegung, an dem sich weitere 3-4 Hotels anreihten, in Richtung Safaga fort. Fast jedes dieser Hotels hat eine eigene Tauchbasis mit Bootssteg und / oder ein Surfcenter.

Der Essensraum im Shams Safaga war groß, und wenn mehr als halbvoll besetz, unangenehm laut. Das Essen war mäßig und eher 2- als 4-Sterne. Das wenige angebotene Obst war leider immer unreif. Der Salat war frisch, aber riskant für die Gesundheit, da in Wasser schwimmend. Die 2-3 verschiedenen Menüs waren gut durchgekocht, aber zumeist ohne Gewürz. Einen professionellen Koch hatte das Hotel sicherlich nicht. Der Nachtisch war wie immer zuckersüß und lecker.

Der größte Nachteil am Shams Safaga war die nächtliche Bewässerung der Anlage mit Fäkalienwasser. Damit das nicht so auffiel, wurde tagsüber mit Frischwasser gewässert. Dementsprechend groß war auch die Gefahr für Durchfall-erkrankungen. Die Hälfte aller Taucher hatte innerhalb weniger Tage entsprechende Probleme.
Die strandnahe und ruhige Lage unseres Bungalows hatte leider auch einen Nachteil. Häufig und vor allem am späten Nachmittag war der Fäkaliengeruch fast nicht zu ertragen, denn außerhalb der Mauern wurden die Büsche mit diesem Abwasser gewässert.

Der Service im Shams Safaga war dauerhaft schlecht und im Restaurantbereich häufig nicht nur unaufmerksam, sondern sogar unfreundlich. Noch schlechter war der Service bei der Beseitigung von kleineren Mängel. Auf die Reparatur einer in den Kleiderschrank tropfenden Klimaanlage wartete man dann schon mal vergeblich. Erst wenn man im 5-Minutentakt den Service anrief, tat sich so nach frühestens 10 verärgerten Anrufen etwas.

Nur wenige Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt, kam man zu einer kleinen Ladenzeile mit dem üblichen Schnickschnack. Dort kauften wir auch das Trinkwasser zu einem Drittel des Hotelpreises. All-Inklusive wäre trotzdem die günstigere Variante gewesen.
Im Innenhof der Ladenzeile gab es auch eine gemütliche arabische Teestube, die am Abend gut besucht war.
Noch 10 Minuten weiter, in Richtung der Durchgangsstraße, gab es den In-Treff der Tauchlehrer, das Jasmin-Caffee. Hier konnte man gepflegt den Abend bei Tee und Schischa und vor allem in netter Gesellschaft einer Hausratte, ausklingen lassen.
Direkt neben dem Jasmin konnte man auch eine Quad-Tour buchen. Wie auf jedem unserer Ägypten-Trips nutzen wir dieses Angebot auch diesmal und fuhren 30 km auf unbefestigten Straße in die Wüste hinein.

Unser Fazit:
Das Shams Safaga können wir, bedingt durch die mangelhafte Hygiene und vor allem das schlechte Essen, nicht empfehlen. Es ist eher ein 3*-Hotel (Landeskategorie).

  Ägypten 2006 - Safaga - Shams Safaga Hotel Ägypten 2006 - Safaga - Shams Safaga Hotel - Unser Bungalow Ägypten 2006 - Safaga - Shams Safaga Hotel - Strand und Hotel im Hintergrund Ägypten 2006 - Safaga - Shams Safaga Hotel - Strand Ägypten 2006 - Safaga - Christine am Start unserer Quadtour  
 
 
 

Shams Safaga Diving Center

     
 

Jeannet, die Basis-Leiterin, führte die Tauchbasis nach westlichem Standard. Die Tauchlehrer und Guides waren sowohl Ägypter als auch Deutsche und immer freundlich und hilfsbereit. Auf Wünsche der Gäste wurde gerne eingegangen. Kommunizieren konnten wir wahlweise in Deutsch oder Englisch. Die Anmeldung wurde sehr genau genommen und sowohl das Medical als auch das Logbuch kontrolliert.
Es wurden 19 Tauchplätze angeboten. Am hauseigenen Bootssteg der Basis lagen vier Boote, und mindestens 2 Boote machten Ganztagestrips, eines bediente die Halbtagstouren, und das Vierte transportierte die Schnorchler an die Innenriffe.
Die ausgelobten Riffe wurden trotz sehr hoher Wellen immer angefahren. Auf dem Weg zu den Außenriffen und zum Wrack hatten wir regelmäßig hohe Wellen zu überstehen. An den Riffen selbst ankerten die Boote dann im Strömungsschatten.
Der Tagestrip startete um 8:15, und je nach Entfernung zum Riff waren wir dann gegen 16 oder 17 Uhr zurück. Danach hieß es dann noch das Boot entladen und unser Material auswaschen.
Waschbottische und Trockenraum waren optimal gelöst, und die Kisten wurden mit dem Pickup über den Jetty zum Boot gebracht. Die Boote waren funktional und mit reichlich Flaschen (195 Bar) auch Nitrox for free bestückt und nie überfüllt. Je nach Boot gab es 1 - 2 westliche Toiletten. Die Bootscrew war immer sehr nett und hilfsbereit. Das Mittagessen auf dem Boot war deutlich besser als im Hotel und vor allem auch gesund!
Unser Fazit: Die Tauchbasis ist Top und sehr empfehlenswert.

  Ägypten 2006 - Safaga - Shams Diving Center - Auf gemütliche Sitzmöbeln konnten wir Ägypten 2006 - Safaga - Shams Diving Center - Den Kompressor hörte man am Strand nur selten, und der Trockenraum war vorbildlich.  
  Ägypten 2006 - Safaga - Riffkarte der Region Safaga   Ägypten 2006 - Safaga - Shams Diving Center -Beim Ausrüstung be- und entladen wurden auch die Taucher gefordert. Ägypten 2006 - Safaga - Shams Diving Center - Die Flotte der Tauchboote. Eines fehlte noch.  
 
 
 

Safaga Downtown

     
 

Der Minibus-Service war hervorragend. Für 1 ägyptisches Pfund gelangten wir nach einer kurzen Fahrt von 20 Minuten zum Safaga-Old-Market. Dieser wohl älteste Teil der Hafenstadt war für den Ramadan geschmückt. Überall flackerten Lichter, und das Leben pulsierte auf der staubigen Hauptstraße. Zwei weitere neu erbaute Stadtteile entstanden in den letzten Jahren weiter nördlich.
Der Hafen von Safaga ist einer der ältesten des Roten Meeres. Die Anfänge reichen mindestens 4.000 Jahre zurück. Der heutige moderne Hafen konzentriert sich jedoch auf Frachtschiffe und den Fährbetrieb. Speziell während des Ramadan nutzten viele Pilger den Linienverkehr und setzten in 36 Stunden nach Jeddah in Saudi Arabien über, um dann weiter nach Mekka zu ziehen.

Ägypten 2006 - Safaga Old Market - Im Ramadan und bei Nacht.
  Ägypten 2006 - Safaga Old Market - Im Ramadan und bei Nacht.

Touristen verirrten sich zum Old-Market dann doch eher selten, denn wir wurden interessiert und freundlich beobachtet. Historische Sehens-würdigkeiten gab es in Safaga jedoch keine.

Ägypten 2006 - Safaga Old Market - Im Ramadan und bei Nacht.
 
 
 
 

Text: Norbert Roller / Oktober 2006
Fotos: Copyright by Norbert Roller
Kontakt: Norbert Roller, Hauptstrasse 60, 35516 Münzenberg, Norbert.Roller@kacr.de
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