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Nur 40 km südlich des Airport Marsa Alam und noch gut 20km vom kleinen Ort
Marsa Alam entfernt lag unser Ziel, das 4-Sterne Resort Kahramana.
Vom Flughafen kommend folgten wir der staubigen Schnellstraße Nr. 24, die
über sanfte Hügel immer zwischen dem Meer und den bis zu 1.500 Metern
hohen Bergen im Hinterland verlief. Die 850km lange
zweispurige Schnellstraße verbindet den Suez Kanal im Norden mit Hurghada, Safaga,
Quesir und der sudanesische Grenze.
Im klimatisierten Minibus erreichten wir schon nach 30 Minuten unser Ziel.
Das Kahramana Resort empfing uns, auf einem kleinen Hügel liegend,
zunächst mit einem unscheinbaren Portal, das sich aber in eine
spektakuläre Hotelhalle mit direktem Durchblick zum Meer öffnete. Von der
staubigen Wüstenstraße direkt hinein in einen Marmorpalast mit dem
dunkelblauen Meer dahinter, das war ein überwältigendes Kontrastprogramm.
Das weitläufige Kahramana Resort wurde vollständig aus Natursteinen erbaut
und fügt sich unauffällig in die karge Landschaft ein. Die zweistöckigen,
dem nubischen Baustil nachempfundene Häuser, lagen wie zufällig
in die Hügel gestreut. Je nach Bauabschnitt waren diese mehr oder weniger
von einem sorgfältig gepflegten Garten umgeben.
Die grob verputzten Häuser und zahlreichen Torbögen waren in den
verschiedensten Erdtönen gehalten und mit rankenden Clematis mit weißen,
roten und lila Blüten bewachsen. Die gesamte Anlage war wie mit feinem
Sand gepudert und wirkte, als würde sie dort schon seit langer Zeit in die
Landschaft gehören.
Das Hotel hatte zwei Pools und zwei mit hellem Sand aufgeschüttete Strände
die direkt in das Riffdach des ca. 50 m breiten Saumriffs übergingen. Bei
Flut konnten wir in 1 Meter tiefen Salzwasser baden. Bei Ebbe blieben
jedoch nur einigen Pfützen übrig. Der Weg über das Riffdach und direkt von
der Riffkante in die Brandung ist definitiv nicht empfehlenswert. Zur Ebbe
war es ratsamer, den Steg im Zentrum der Anlage zu benutzen und dort
trockenen Fußes bis auf eine Plattform direkt über der Riffkante zu
schlendern. Über eine eiserne Leiter gelangte man hinter die Brandung und
konnte entlang des Saumriffs schwimmen oder schnorcheln.
Der mit einer Kuppeldecke verzierte
Speisesaal bot einen Panoramablick auf den gesamten Küstenabschnitt.
Alternativ konnte man im Außenbereich vor dem Speisesaal dinieren. Mittags
aßen wir in einem leckeren italienischen Restaurant, direkt gegenüber der
Tauchbasis, oder am großen Pool Hamburger.
Das Essen war frisch, gesund und abwechslungsreich und seine 4-Sterne
wert.
Einmal die Woche wurde ein spezielles Dinner im Stiele einer arabische
Nacht angeboten. Unterm Sternenhimmel, im spärlichen Licht der Fackeln und
auf Teppichen sitzend, wurden ägyptischen Spezialitäten und eine kleine
Show geboten.
Entlang der Klippe waren Torbögen drapiert und gaben der Seefront die Illusion
eines verfallenen Hafens. Durch eines hatte man den direkten Blick auf das
Elphinstone Riff.
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Die Einkaufsmöglichkeiten
im Ressort beschränkten sich auf Souvenirshops entlang der Zufahrt.
Leihwagen oder Motorräder konnte man keine ausleihen. An der
Schnellstraße gab es jedoch eine Möglichkeit, eine Wüstentour mit Quads
zu buchen. Dieser Verlockung konnten wir nur mühsam widerstehen,
aber wir hoben uns dieses Abenteuer bis zum letzten Tag auf.
Fazit:
Die Anlage war 4-Sterne wert, und wir können sie für den gehobenen
Tauchurlaub empfehlen. Problematisch waren die Natursteinwege, die sehr
uneben waren. Einige Gäste knickten um oder zerschrammten sich die
Beine. Bei einem Tauchurlaub ist das dann schnell ein trauriges
vorzeitiges Ende.
Der direkte Zugang zum Meer fehlte vielen Gästen. Da wir viel
Tauchen gingen, war es für uns unproblematisch. Das Hotel bot als
Gegenleistung einen kostenlosen stündlichen Shuttlebus an die Abu Dabbab Bucht an. Dort gab es nicht nur feinen Sandstrand, sondern
auch noch große Wasserschildkröten und einen Dugong zu bewundern.
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