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Elphinstone Riff

 
 

Für unseren ersten Tauchgang am Elphinstone Riff mussten wir schon um 5:45 Uhr aufstehen. Verschlafen und ohne Kaffee bestiegen wir den LKW zur Tauchbasis an der Marsa Shagra und beluden mehr (Norbert) oder weniger schweigend (Christine) das Schlauchboot mit unserer Ausrüstung. Wie gefordert saßen wir pünktlich um halb Sieben im Boot und wurden für die nächsten 20 Minuten kräftig durchgeschüttelt, als das Schlauchboot mit Höchstgeschwindigkeit über sanfte Wellenberge in Richtung Elphinstone Riff schoss.

Schon von weitem sahen wir, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hatte, denn wir waren alleine am Riff. Um 6:50, direkt mit dem Sonnenaufgang, tauchten wir, noch recht weit vom Riff entfernt, zügig auf 25 Meter ab und folgten für 5 Minuten einem Riffsattel.

Die Gruppe hatte entschieden dass Hammerhaie oder wenigstens irgendwelche Haie, gesucht werden sollten. Diese wurden an der Nordwestspitze und tief vermutet. Gezwungenermaßen schlossen wir uns an.
Marsa Alam 2004 - Elphinstone Riff -  Riesenhusar - Giant squirrelfish - Sargocentron spiniferum

 

Marsa Alam 2004 - Elphinstone Riff - Stachelige Prachtkoralle - Dendronephythya - Weichkoralle Bei sehr guter Sicht zeigten sich indes keine Haie und nach gut 5 Minuten ging es dann, im Freiwasser hängend, auf 35 Meter, hinab. Wir hatten "Glück". Etwa 45 Meter entfernt, also knapp innerhalb der Sichtweite, sahen wir 2-3 Hochseehaie. Leider nur als Schatten und auch nur für wenige Sekunden, bis sie dann im Blau verschwanden. Etwas später entdeckten wir dann noch einen bräunlichen Hai, der gut 20 Meter unter uns zügig entlang zog.

 
 

Knapp vor der Dekogrenze folgten wir dem Sattel zurück zur Nordspitze und dann mit leichter Gegenströmung zur Ostseite. Die nächsten 25 Minuten schwammen wir, mangels Strömung, die gesamte Ostseite ab.

Das Elphinstone Riff erwächst aus mehreren hundert Metern Tiefe empor und ist 700 Meter lang und 50 - 60 Meter breit. Die Form erinnert an den kurzen Seiten an eine Stufenpyramide. Die langen Seiten fallen jedoch steil ab. Nur bei Ebbe zeigt sich das Riffdach. Die Längsseiten sind fast vollständig bis in 20 Metern Tiefe bewachsen. Weichkorallen gab es in allen Schattierungen. Große Fächergorgonien und schwarze Korallenbüsche waren keine Seltenheit. Überall am Riff tummelten sich Fische. Während unseres Tauchgangs wurden wir in gebührendem Abstand von großen Makrelen und Zackenbarschen begleitet.

So ab der Hälfte der Längsseite begannen wir uns dann zu langweilen. Zum einen lag dies an der frühen Uhrzeit und zum anderen am Sonnenlicht, das die volle Farbenpracht dieser Riffseite noch nicht vollständig ausleuchtete. Auch den meisten Fischen schien es noch zu früh zu sein, denn viele Sorten der Region sahen wir noch gar nicht.

Am Ende hatte ich dann drei Fotos gemacht, wovon keines einen Hai zeigte. Etwas frustriert kletterten wir nach 51 Minuten wieder in das Schlauchboot und rüttelten dem Frühstück entgegen.

  Marsa Alam 2004 - Elphinstone Riff - Riesenmuräne - Gymnothorax javanicus - Giant Moray
  Marsa Alam 2004 - Elphinstone Riff - Stachelige Prachtkoralle - Dendronephythya  

Vom ersten Tauchgang am Elphinstone enttäuscht, überredeten wir die Basis einen Foto-Sondertrip am Nachmittag einzurichten. Freiwillige hierfür fanden wir genug, und so waren wir bei deutlich höherem Seegang und nur 3 Tage später erneut auf dem Weg zum Riff.

Es war uns schnell klar, dass wir bei diesem Tauchgang nicht einsam sein würden. 10 Safariboote und 4 weitere Schlauchboote erwarteten uns am Riff. Unter Wasser war es dann aber weniger schlimm als vermutet. Das Riff ist ausreichend groß, so dass wir nur eine kleine Gruppe während unseres Tauchgangs antrafen.
Das Schlauchboot setzte uns erneut an der Nordspitze ab, und wir ließen uns von einer ganz leichten Strömung nach Süden tragen. Für die 700 Meter benötigten wir 60 Minuten.
Dieses Mal wählten wir die Westseite. Wir erwarteten, dass dort das Riff, bei schräg einfallenden Sonnenstrahlen wunderschön leuchten würde. Wie die Bilder zeigen, wurden wir nicht enttäuscht.
Unzählige Weichkorallen wuchsen an exponierten Stellen und lockten uns in leuchtenden Farben an. In einer kleinen Höhle entdeckten wir eine Riesenmuräne, und in einer anderen lag ein kleiner Napoleon Fisch auf der Seite und ließ sich von Putzerfischen und Garnelen putzen. Ständig wechselten wir zwischen 5 und 15 Metern Tiefe um ja nichts zu verpassen. Für uns war dies mit Abstand der schönste Tauchgang in Marsa Alam.

  Marsa Alam 2004 - Elphinstone Riff  - Stachelige Prachtkoralle - Dendronephythya Marsa Alam 2004 - Elphinstone Riff  - Stachelige Prachtkoralle - Dendronephythya Marsa Alam 2004 - Elphinstone Riff  - Stachelige Prachtkoralle - Dendronephythya  
 

Text: Norbert Roller / Oktober 2004
Fotos: Copyright by Norbert Roller
Kontakt: Norbert Roller, Hauptstrasse 60, 35516 Münzenberg, Norbert.Roller@kacr.de
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