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	        |  | Abu Dabbab |  |  
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      Dugongs hatten wir unter Wasser noch nie gesehen, und deshalb waren wir 
      besonders auf den Tauchgang am Abu Dabbab Tauchplatz gespannt.Der Name Abu Dabbab hat eine Bedeutung. Die kleinen Bäume, die eher 
      wie Büsche aussehen und am Rand der Mangrove wachsen, heißen Dabbab. Abu 
      steht für Vater.
 Die Bucht wird von einem Sandstrand eingerahmt und gehört als Badestrand 
      zum Kahramana Hotel. Auch andere Hotels bieten einen Ausflug an diese 
      Bucht an, so dass wir uns direkt an das Gedrängel des heimischen 
      Baggersees erinnert fühlten. Im Flachwasserbereich paddeln Menschen mit 
      Schnorchel, und nur die Schlauchboote fehlen. Wir tauchten am südlichen 
      Rand, etwas abseits vom Gewühle, ab.
 Der Sand wurde schon nach wenigen Flossenschlägen von einer dichten 
      Seegras-wiese abgelöst. Seegras ist eine Delikatesse für Dugongs. Wir waren 
      also richtig und mussten ihn in der riesigen Bucht nur noch finden.
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	        |  | ![Marsa Alam 2004 - Abu Dabbab - Kapitale Wasserschildkröte mit Schiffshalter [Echeneidae - striped remora] auf dem Panzer](bilder/marsa_abu_dabbab2736_300.jpg)        |  | 
			Dugongs leben ufernah im flacheren Bereich. Zum 
            einen finden sie dort ihre Lieblingsnahrung und zum anderen müssen 
            sie als Säugetier alle 3 - 7 Minuten zum Luftholen auftauchen. 
            Fressen ist ihre Lieblingsbeschäftigung, 40 - 50kg Seegras am Tag 
            müssen es schon sein. Dabei lassen sie sich von nichts und niemand 
            stören. Auch nicht von einer aufgeregten Horde Foto-Taucher! Sie 
            wiegen respektable 250 - 350kg und werden in der Regel 2,5 - 3 Meter 
            lang. Die Weibchen werden meist größer. Die lebend geborenen Jungen 
            wiegen zwischen 20 - 30 kg und sind bei der Geburt schon mindestens 
            1 Meter lang. Sie werden gut 18 Monate gesäugt, fressen aber schon 
            nach wenigen Monaten auch zusätzlich Seegras. Die zahlreichen Narben 
            auf dem Rücken stammten nicht wie von mir vermutet vom Kontakt mit 
            einer Bootsschraube, sondern von Nebenbuhlern. 10 Minuten lang 
            paddelten wir in 3 Metern Tiefe über Seegras mit Sand und Sand mit 
            Seegras, Seegras mit Seegras und Sand und ... Uns wurde langweilig, 
            auch wenn uns eine kapitale Schildkröte mit zwei Schiffshaltern auf dem 
            Rücken einen Dugong vorspielte und damit kurzzeitig 
            unterhalten konnte. Wir wechselten erneut die Richtung, und tauchten für 20 Minuten in 
            Richtung der Saumriffkante. Erfolglos !
 In 11 Metern Tiefe wechselten wir erneut die Richtung um im großen 
            Bogen zum Einstiegspunkt zurückzutauchen. Aus lauter Frust überlegte 
            ich schon, wie ich Seegras besonders attraktiv fotografieren könnte. 
            Vor mich hin paddelnd und vom Seegrasfoto träumend sah ich dann 
            einen Schatten. Eindeutig nicht schon wieder die Schildkröte. Der 
            Schatten driftete nach oben. So ein Mist, dachte ich, jetzt finden 
            wir den Dugong endlich und dann taucht er auf. Wer wusste schon, wo 
            er wieder abtauchen würdet!
 Ich paddelte was das Zeug hielt an die Stelle, wo ich ihn zuletzt 
            gesehen hatte, und da kam er tatsächlich in Sichtweite wieder herunter, und... 
            Na was schon! Er begann sofort wieder zu fressen.
 Da er sich nicht stören ließ, konnte ich zahlreiche Fotos machen, 
            bevor die Tauchgruppe vor lauter Aufregung den Sand auf-gewühlte 
            hatte. In diesem Gewimmel ein Foto nur mit dem Dugong und meiner 
            Lieblingsblondine zu schießen, war indes die größte Herausforderung. 
            Tarieren in solcher "Aufregung" war nicht vielen Mittauchern mehr 
            möglich.
 
 
   Einer "fiel" sogar direkt vor dem Dugong zu Boden. Taucher gibt 
            es... Freundlicherweise tauchte der Dugong erst wieder auf, als alle 
            ihre Fotos gemacht hatten.
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            Ganz berauscht von diesem Erlebnis paddelten wir die nächsten 
			30 Minuten zurück über die Seegraswiese und übersahen einen Gitarrenochen, blaue 
			Quallen und schöne Anemonen.Erst ganz zum Ende des Tauchgangs konnte uns ein Schwarm Großmaul 
            Makrelen wieder begeistern. Die Fische dieses Schwarms kamen mit 
            weit aufgerissenen Mäulern im Zickzack auf uns zugeschossen. Das 
            Maul war so weit aufgerissen, dass man bis in die Flosse 
            durchschauen konnte. Das großmäulige Gehabe hat natürlich einen 
            Nutzen, denn sie sieben Plankton, dass dicht unter der Oberfläche im 
            Wasser schwebt, heraus.
 Die Sichtweite am Tauchplatz Abu Dabbab ist nicht sehr groß. Der 
            sandige Grund, die geringe Tiefe und eine starke Brandungswelle 
            sorgen für viele Schwebteilchen im Wasser.
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