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Abu Dabbab
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Dugongs hatten wir unter Wasser noch nie gesehen, und deshalb waren wir
besonders auf den Tauchgang am Abu Dabbab Tauchplatz gespannt.
Der Name Abu Dabbab hat eine Bedeutung. Die kleinen Bäume, die eher
wie Büsche aussehen und am Rand der Mangrove wachsen, heißen Dabbab. Abu
steht für Vater.
Die Bucht wird von einem Sandstrand eingerahmt und gehört als Badestrand
zum Kahramana Hotel. Auch andere Hotels bieten einen Ausflug an diese
Bucht an, so dass wir uns direkt an das Gedrängel des heimischen
Baggersees erinnert fühlten. Im Flachwasserbereich paddeln Menschen mit
Schnorchel, und nur die Schlauchboote fehlen. Wir tauchten am südlichen
Rand, etwas abseits vom Gewühle, ab.
Der Sand wurde schon nach wenigen Flossenschlägen von einer dichten
Seegras-wiese abgelöst. Seegras ist eine Delikatesse für Dugongs. Wir waren
also richtig und mussten ihn in der riesigen Bucht nur noch finden.
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Dugongs leben ufernah im flacheren Bereich. Zum
einen finden sie dort ihre Lieblingsnahrung und zum anderen müssen
sie als Säugetier alle 3 - 7 Minuten zum Luftholen auftauchen.
Fressen ist ihre Lieblingsbeschäftigung, 40 - 50kg Seegras am Tag
müssen es schon sein. Dabei lassen sie sich von nichts und niemand
stören. Auch nicht von einer aufgeregten Horde Foto-Taucher! Sie
wiegen respektable 250 - 350kg und werden in der Regel 2,5 - 3 Meter
lang. Die Weibchen werden meist größer. Die lebend geborenen Jungen
wiegen zwischen 20 - 30 kg und sind bei der Geburt schon mindestens
1 Meter lang. Sie werden gut 18 Monate gesäugt, fressen aber schon
nach wenigen Monaten auch zusätzlich Seegras. Die zahlreichen Narben
auf dem Rücken stammten nicht wie von mir vermutet vom Kontakt mit
einer Bootsschraube, sondern von Nebenbuhlern. 10 Minuten lang
paddelten wir in 3 Metern Tiefe über Seegras mit Sand und Sand mit
Seegras, Seegras mit Seegras und Sand und ... Uns wurde langweilig,
auch wenn uns eine kapitale Schildkröte mit zwei Schiffshaltern auf dem
Rücken einen Dugong vorspielte und damit kurzzeitig
unterhalten konnte.
Wir wechselten erneut die Richtung, und tauchten für 20 Minuten in
Richtung der Saumriffkante. Erfolglos !
In 11 Metern Tiefe wechselten wir erneut die Richtung um im großen
Bogen zum Einstiegspunkt zurückzutauchen. Aus lauter Frust überlegte
ich schon, wie ich Seegras besonders attraktiv fotografieren könnte.
Vor mich hin paddelnd und vom Seegrasfoto träumend sah ich dann
einen Schatten. Eindeutig nicht schon wieder die Schildkröte. Der
Schatten driftete nach oben. So ein Mist, dachte ich, jetzt finden
wir den Dugong endlich und dann taucht er auf. Wer wusste schon, wo
er wieder abtauchen würdet!
Ich paddelte was das Zeug hielt an die Stelle, wo ich ihn zuletzt
gesehen hatte, und da kam er tatsächlich in Sichtweite wieder herunter, und...
Na was schon! Er begann sofort wieder zu fressen.
Da er sich nicht stören ließ, konnte ich zahlreiche Fotos machen,
bevor die Tauchgruppe vor lauter Aufregung den Sand auf-gewühlte
hatte. In diesem Gewimmel ein Foto nur mit dem Dugong und meiner
Lieblingsblondine zu schießen, war indes die größte Herausforderung.
Tarieren in solcher "Aufregung" war nicht vielen Mittauchern mehr
möglich.
Einer "fiel" sogar direkt vor dem Dugong zu Boden. Taucher gibt
es... Freundlicherweise tauchte der Dugong erst wieder auf, als alle
ihre Fotos gemacht hatten.
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Ganz berauscht von diesem Erlebnis paddelten wir die nächsten
30 Minuten zurück über die Seegraswiese und übersahen einen Gitarrenochen, blaue
Quallen und schöne Anemonen.
Erst ganz zum Ende des Tauchgangs konnte uns ein Schwarm Großmaul
Makrelen wieder begeistern. Die Fische dieses Schwarms kamen mit
weit aufgerissenen Mäulern im Zickzack auf uns zugeschossen. Das
Maul war so weit aufgerissen, dass man bis in die Flosse
durchschauen konnte. Das großmäulige Gehabe hat natürlich einen
Nutzen, denn sie sieben Plankton, dass dicht unter der Oberfläche im
Wasser schwebt, heraus.
Die Sichtweite am Tauchplatz Abu Dabbab ist nicht sehr groß. Der
sandige Grund, die geringe Tiefe und eine starke Brandungswelle
sorgen für viele Schwebteilchen im Wasser.
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