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Gran Canaria 2006 ( Ein Reisebericht von Christine & Norbert Roller)
- Einmal mit dem Auto rund um die Insel -

 

Nach 235 Kilometer hatten wir die kleine Insel einmal umrundet und dabei mehrer Vegetationszonen durchfahren. Unser Ausgangspunkt war Maspalomas, ganz im Süden der Insel. Hier war es sonnig, 28°C warm und dank eines goldfarbenen Strandes mit großen Dünen der ideale Platz für unseren Badeurlaub. Irgendwann, so nach acht Tagen, hatten wir dann genug ausgeruht, und freuten uns darauf die Insel zu erkunden.

Zur Navigation nutzten wir ein Garmin GPS mit den Karten des gleichen Herstellers in der Version 8. Diese sind auf 80 Meter genau und man konnte sich praktisch nicht verfahren, da jeder Feldweg darauf verzeichnet war. Mehr Infos zum Navigieren mit Garmin-GPS gibt es auf unserer GPS-Seite.

  Gran Canaria - Maspalomas -Dünen, fast so schön wie in der Sahara  
 

Auf unserer Rundfahrt folgten wir zunächst der Autobahn GC-1 nach Norden. Diese führte schon nach wenigen Minuten entlang der landschaftlich hässlichen Ostküste, vorbei an den Industrieanlagen und Windparks von Arinaga und der Flughafenzone, bis nach Las Palmas. Nach gut 60 Minuten erreichten wir schon die Hauptstadt der Insel und der gesamten Kanaren. Las Palmas bietet genügend Interessantes, [wie zum Beispiel ;-( Shopping] und deshalb sparten wir uns diese Stadt für einen separaten Trip auf.

Von Las Palmas folgten wir der GC-2, die an der steilen Nordküste entlang verlief. Das Meer war hier unzugänglich und von steilen Felsen umgeben. Der Atlantik schickte eine Brandungswelle nach der anderen an die Felsen.

  Gran Canaria - Die steile Nordküste wird ständig vom starken Nordwind und den Wellen gepeitscht.  
 

An der Abfahrt "Santa Maria de Guia de Gran Canaria" verließen wir die Autobahn, um dieses romantische Städtchen anzusehen. Guia hat eine kleine Altstadt mit sich an den Hügeln entlang windenden kleinen Straßen und frisch renovierten Häusern. Der Mittelpunkt von Guia ist natürlich die Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde im spätbarocken Stil erbaut und ist sehr schön erhalten. Im Inneren kann man schöne barocke Skulpturen bewundern.

 
  Gran Canaria - Santa Maria de Guia - Die Kirche aus dem 18. Jahrhundert ist der Mittelpunkt des kleinen Ortes.   Gran Canaria - Santa Maria de Guia - Hat noch schön renovierte alte Häuser im kanarischen Stil. Gran Canaria - Santa Maria de Guia - Solch prachtvolle mehrstöckige Häuser gibt es auf der Insel nur noch selten.  
 

Von "Santa Maria de Guia" folgten wir nur noch den kleinsten Landstraßen, um doch noch eine schöne Badebucht für ein Picknick zu finden. Dies war jedoch nicht ganz so einfach. Es gab nur wenige von der Straße aus zugängliche Buchten und wenn, dann wurden sie von hohen Wellen umtost. Nach einigem Suchen fanden wir am Ende der GC-294 eine kleine Bucht mit Namen "Puerto Nuevo". Wir parkten auf der Klippe und folgten einem kleinen steilen Weg hinunter bis dicht an die Brandung. Von einer Felsenplatte aus genossen wir ein gewaltiges Naturschauspiel. Mehr als zwei Meter hohe Wellen schlugen mit kräftigem Getöse im Drei-Sekundentakt auf die Felsen. Ein kleiner Teil der Bucht war zwar mit Betonstöpseln gesichert, aber nur die Mutigsten wagten ein Bad in dieser Brandung. Wir nicht!!!

Gestärkt und halb taub folgten wir den Nebenstraßen entlang der wilden und felsigen Küste und den hohen Bergen im Hinterland. Wurde der Küstenstreifen etwas breiter,  reihte sich Gewächshaus an Gewächshaus, wo auf fruchtbaren Böden Rosen, Papayas, Zitronen, Orangen und Bananen wuchsen. Fern ab der Schnellstraße und auf der Suche nach weiteren kleinen Dörfchen und wilden Buchten, fuhren wir durch ein Labyrinth von drei Meter hohen Mauern, die die mit Planen bespannten Gewächshäuser begrenzten, im großen Bogen bis nach Galdar. Für eine Besichtigung von Galdar, der ersten Hauptstadt von Gran Canaria aus dem 14. Jahrhundert, hatten wir leider keine Zeit. Wir durchfuhren das Städtchen und dann direkt weiter zum Leuchtturm am Punta de Sardina, dem nordwestlichsten Aussichtspunkt der Insel. Bei gutem Wetter sieht man hinüber bis nach Teneriffa.

Unsere Erkundungsfahrt ging dann zügig weiter in das Städtchen Sardina del Norte. Hier gab es endlich den ersehnten Badestrand und auch eine deutlich schwächere Brandung. Auf der engen Zufahrtsstraße zum Hafen wirkten die Häuser wie an den Felsen geklebt. Wir wählten eine kleine Bar mit Cafe, das  "La Cueva", wo nur die Fassade aus Mauern bestand. Der rückwärtige Teil war in den Felsen gehauen. Von diesem hohen Aussichtspunkt genossen wir das bunte Treiben am Strand. Danach erkundigten wir uns bei den einheimischen Tauchern am Hafenbecken über die Tauchgründe. Das man hier auch gut Tauchen kann, hatten wir schon gelesen, und dies war auch der Hauptgrund für unseren Besuch. Sardina del Norte wird fast ausschließlich von einheimischen Touristen besucht.

  Gran Canaria - Bucht mit Namen "Puerto Nuevo" - Eine der wenigen zugänglichen Buchten im Norden der Insel. Gran Canaria - Wurde der Küstenstreifen etwas breiter,  reihte sich Gewächshaus an Gewächshaus. Gran Canaria - Sardina del Norte - Viele Häuser im Hafenbereich haben nur eine gemauerte Front. Die Räume wurden in den Felsen gehauen.  
  Gran Canaria - Am westlichsten Punkt der Insel, fallen die Felsen steil zum Meer ab.  

Von Sardina del Norte erreichten wir nach nur wenigen Kilometern das unverfälscht spanisch wirkende Städtchen Agaete.  Dieses liegt direkt am Eingang des schönsten Tals von Gran Canarias. Durch die westliche Lage, erhält das Tal genügend Regen, sodass es bis zu den Felskämmen bewachsen ist. Dies war für uns eine schöne Abwechslung zu den kahlen Tälern des Südens und den hässlichen abgedeckten Agrarflächen der Nordküste.
Von Agaete wand sich die GC-200  direkt entlang der Steilküste bis auf 500 Meter Höhe, um dann am westlichsten Aussichtspunkt der Insel, dem Punta del la Aldea, in das Landesinnere abzubiegen. Die Fahrt auf dieser gut ausgebauten Straße und in dieser luftigen Höhe, sich immer weiter von den tosenden Wellen entfernend, ist spektakulär.
Gran Canaria - Ganze Landstriche sind mit Gewächshäuser bedeckt.
In südöstlicher Richtung windet sich die GC-200 in unendlich vielen Serpentinen und nur noch im Landesinneren weiter. Die fruchtbarsten Täler sind nahezu vollständig mit Gewächshäusern bedeckt. Der auf der Strecke liegende Ort "San Nicolas de Tolentino" war uns keine Besichtigung wert.

 
 

Gran Canaria - Vom Restaurant Las Canadas, noch in den Bergen, hatten wir eine schöne Sicht bis ans Meer.Gran Canaria - Das Städtchen Agaete liegt direkt am Eingang des schönsten Tals von Gran Canarias.Nach endlosen weiteren Serpentinen erreichten wir einen restaurierten Bauernhof / Museum / Restaurant. Das Las Canadas hatte zwar einen einzigartigen Blick über das Tal von Veneguera bis hin zum Meer, aber lausiges Touristenfutter zum happigen Preis. Wir wären besser beraten gewesen unseren Hunger über die kurze Strecke bis Puerto de Mogan aufzusparen und dort in den zahlreichen Fisch-restaurants gut zu essen. Von Mogán in den Bergen ging es dann über Puerto de Mogán am Meer und ab Puerto Rico über die Autobahn zu unserem Ausgangs-punkt zurück.
Anders als in unseres Reiseführer angegeben dauerte diese Rund-reise mehr als 4-6 Stunden. Kann man im Osten und Norden noch die küstennahe Autobahn nutzen, so ist der Westen und Süden nur über eine zweispurige Landstraße mit dem Rest der Insel verbunden. Endlose Serpentinen, Steigungsstrecken und Abfahrten senkten die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 40km/h. Möchte man die Städtchen und Buchten gemütlich genießen, so braucht man definitiv einen ganzen Tag (>12h). Las Palmas und Mogan sollte man dabei umfahren und für einen eigenen Besuch aufsparen.

Weiter lesen über die Kurztrips in die Täler Veneguera und Tasarte und Puerto de Mogán -->

 
 

Text: Norbert Roller / Mai 2006
Fotos: Copyright by Norbert Roller
Kontakt: Norbert Roller, Hauptstrasse 60, 35516 Münzenberg, Norbert.Roller@kacr.de
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