|
|
|
Shab Said South
|
|
|
Mit nur geringer Strömung rechnend planten wir einen aus-giebigen Tauchgang.
Wir wollten um den linken großen Block und dann im Kanal zwischen den
beiden großen Blöcken zurück. Von dort wäre es dann nur ein Katzensprung
im Freiwasser zurück zum Ankerplatz gewesen.
Mit meiner guten Orientierung und der tollen Tauchkarte kein Problem.
Soweit die Tauchgangsplanung, die wir dank der kunstvoll gezeichneten
Riffkarte vorgenommen hatten.
An der Südseite, die wenig Sehenswertes bot, paddelten wir gut 15 Meter
tief an den westlichen Rand des Riffblockes. Im Kanal bestaunten wir die
Hartkorallenstöpsel in deren Durchbrüchen, strömungsgünstig exponiert,
schöne Weichkorallen im Überfluss wachsen. In den Vertiefungen und
Überhängen gab es Tausende
|
|
|
|
|
|
|
von kleinen
durchsichtigen Fischen und mit etwas Glück auch noch einen
Igelfisch zu sehen. Wir konnten einen dieser Schlafzimmerblick-Fische
an einer Putzerstation entdecken und somit in Ruhe und mal von vorne
ablichten. In diese Augen könnte Mann sich glatt verlieben.
Alleine an den Korallenstöpseln hätte man einen ganzen Tauchgang
zubringen können. Als wir dann die Nordkante Richtung Westen
umschwammen, kam es aber noch besser. Nur wenige Meter entfernt
wurden wir von einem ausgewachsenen Weispitzeriffhai begrüßt, der
ausnahmsweise nicht schreckhaft sondern neugierig war. Für einige
Zeit begleitete er uns, meist unter uns im Zickzack schwimmend,
entlang des Riffs.
Nach diesem tollen Erlebnis paddelten wir dann und paddelten
und suchten vergeblich nach dem Kanal zwischen den Riffblöcken.
|
|
|
Die Beine wurden nach zwanzig Minuten langsam schwer,
und auch die Pressluft wurde deutlich knapper. Als wir endlich nach
Süden abbiegen konnten, sah es irgendwie nicht nach Kanal sondern
eher nach dem Außenriff aus. Die Sache war klar, wir hatten uns
gründlich verflogen, und eine Ortsbestimmung ließ sich nur
durch das Auftauchen vornehmen. Nun, die Überraschung war groß. Wir
hatten einen weiteren Riffblock, der hinter den beiden weiter im
Norden lag, gleich mit umrundet und waren somit endlos weit vom Boot
entfernt aufgetaucht. Die Strecke unterwasser zu- |
|
|
|
|
|
|
rückzulegen war völlig unmöglich, denn wir hatten kaum noch Luft in den
Flaschen und auch nicht mehr genügend Kraft in den Beinen. Somit blieb nur
der noch mühsamere Weg an der Oberfläche.
Zur Abkürzung schwammen wir quer über das mit gut 60cm Wasser bedeckte
nördlichere Riff und dann noch um die gesamte Westseite bis weit um
die Südspitze des Shab Said.
Vollkommen fertig erreichten wir nach schier endlosem Paddeln das Ankerseil
und versuchten unseren Puls zu beruhigen.
Wie peinlich ...
... und trotzdem war es, wie die Bilder ja zeigen, ein prächtiger
Tauchgang.
Den Hai hatte natürlich sonst keiner gesehen. :-))) |
|
|