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Je weiter das Tauchboot sich vom Ufer entfernte, desto ruhiger wurde es auf dem
Tauchboot. Die aufgeregte Stimmung wich einer Spannung auf den Tauchgang in fast
völliger Dunkelheit. Nur mit einer kleinen Lampe bewaffnet wollten wir die
größte Nacktschnecke, die Spanische Tänzerin, aufspüren. Diese gibt es am
Hausriff mehrfach, nur leider ist sie nachtaktiv.
Eigentlich machen wir uns aus Nachttauch-gängen
nicht viel. Das liegt vermutlich auch daran, dass es immer der dritte Tauchgang
am Tag war und man irgendwie "satt" von den vorangegangen Tauchgängen war. Aber
die Spanische Tänzerin hatten wir noch nie gesehen und auch noch nicht
fotografiert, und deshalb befanden wir uns auf diesem Tauchboot.
In langsamster Fahrt trieb das flache Tauchboot
auf das Hausriff zu, um uns dann an der 2. Boje abzusetzen. Hier war das Riff mit
15 Metern flach genug, um kein unnötiges Risiko einzugehen, und man konnte um die
Korallenblöcke im Zickzack schwimmen, um mal Innenriff und mal Außenriff zu
betauchen.
Da wir das Riff an dieser Stelle noch nie betaucht hatten, wirkte, trotz des
guten Briefings, alles fremd. Wir tauchten als erstes ab, und im Schein der
Lampen waren wir sofort in einer "Wolke" von
Kleinstlebewesen. Diese war so dicht,
dass wir das Riff in wenigen Metern Entfernung fast nicht erkennen konnten.
Am Riff selbst war alles Nachtaktive eilig auf dem Weg, um seine Portion zu
erhaschen. Gut für uns, denn wir konnten vieles antreffen, was wir bei Tag noch
nie oder nur selten gesehen hatten.
Unser Traumobjekt, die Spanische Tänzerin war
schon nach 4 Minuten entdeckt. Extrem lichtscheu war sie in kürzester Zeit auch
schon wieder im Riff verschwunden. Eigentlich hatte ich mich auf eine länger
Suche eingestellt, und die Kamera mit den Blitzen war noch gar nicht justiert.
Aber wir hatten Glück. Ein zweites Exemplar nur einige Meter weiter
überraschten wir bei der Eiablage und dieses war zwar auch gleich auf der Flucht
vor dem Licht, aber eben nicht schnell genug. So kamen wir zu mehreren tollen
Bildern. Erstaunt waren wir über die Größe der Schnecke, die die Länge eines
Unterarms hatte. Erst an Land lernten wir, das in den Büscheln immer ein Paar
Partnergarnelen lebt. Das haben wir verpasst.
[Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ;-)]
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