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Der Vierwaldstättersee, der malerisch zwischen den Bergen des
Luzerner Umlandes eingebettet liegt, eignet sich nicht nur hervorragend zum
Relaxen und Wandern sondern auch vorzüglich zum Wassersport.
Tauchen steht dabei auch bei den Schweizer Eidgenossen hoch im Kurs. Rund
um den See gibt es Tauchbasen und sogar eine Füllstation für
Pressluftflaschen, die rund um die Uhr mit Schweizer Franken gefüttert
werden kann.
Der Vierwaldstättersee liegt in 434 Metern Höhe und ist mit 214 Metern Tiefe ein offizielles Tauchgewässer.
Er kann aber durch
die Bebauung und hohen Felsen im Uferbereich nicht überall problemlos betaucht
werden. Nur an etwa 10 Plätzen kann man, mehr oder weniger komfortabel, in
den See steigen.
Für unseren ersten Tauchgang wählten wir den Tauchplatz Weggis-Riedsort.
Diesen erreichten wir auf der Umfahrungsstrasse von Küssnacht kommend und in
Richtung Vitznau fahrend gleich hinter Weggis in einer Kurve. Wir nutzten
einen der offiziellen Parkplätze, der auch schon von vielen anderen
Tauchern benutzt wurde. Wie üblich erstatteten wir den Parkzoll von fünf
Franken.
In voller Montur machten wir uns vom Parkplatz auf den kurzen Weg zum
Einstieg. Schräg gegenüber vom Parkplatz befand sich ein kleiner
Grünstreifen mit Parkbänken. Von dort konnten wir über die
Uferbefestigung aus 50cm hohen Steinblöcken in den See einsteigen.
Dass die Sicht nur mittelmäßig sein würde, hatten wir nach dem Studieren
der Sichtweitenberichte im Internet schon erwartet. Dass es aber
dann nur höchsten 2 Meter waren, frustrierte schon etwas. Wir tauchten
nach links in Richtung Vitznau entlang des mit Steinen übersäten Hanges
langsam ab. Ab zirka 10 Metern Tiefe wurde der Grund steiler und bestand
aus Felsen mit zahlreichen Nischen und Einschnitten. In 15 Metern Tiefe
befand sich eine Sprungschicht, wonach die Sichtweite deutlich besser
wurde. In den Einschnitten versteckten sich die nachtaktiven Trüschen, auch
Aalrutten oder Quappen genannt, die zur Familie der Dorsche gehören.
Nach kurzer Zeit bei 7 Grad und in 30 Metern Tiefe tauchten wir langsam in
den undurchsichtigeren, aber deutlich wärmeren 10-Meter- Bereich. Von
kleinen Egli-Schwärmen (Flussbarsche) begleitet, ging es entlang an
Bauschutt, Betonpfeilern und Rohren. Alles war mit Sedimenten bedeckt, die
bei kleinsten Wasserbewegungen sofort aufschwammen und die Sicht weiter
eintrübten. In 3 Metern Tiefe fanden wir die schönste Unterwasserlandschaft.
Neben Steinen, die mit grünlich leuchtenden Süsswasserschwämmen, die
wie schleimartige Algen aussahen, überwachsen waren, entdeckten wir noch Zebra-Muschel-Kolonien.
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(Damit man nicht vergisst, dass man in der Schweiz zu
Gast ist, wird man durch die Landesfahne in regelmäßigen und kurzen
Abständen daran erinnert. Da es nicht genügend Fahnenmasten gibt, werden
Kühe, Berge und viele andere Objekte kurzerhand mit dem weißen Kreuz auf
rotem Grund markiert.)
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