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Tauchwochenende in La Spezia / Italien ( Ein Reise- und Tauchbericht von Christine & Norbert Roller) |
Was klingt wie eine spezielle Eis- oder Pizzasorte ist eine Küstenstadt in Norditalien nur 90km südlich von Genua. Der Tauchsport wird in La Spezia nicht erst seit den 60er Jahren betrieben, sondern hat, wie auch rund um Genua, seine Entstehung im 2.Weltkrieg. Hier war ein geheimes Trainingslager für Kampftaucher, in dem deutsche und italienische Rettungsschwimmer ausgebildet wurden. Das Ausbildungsziel: Sprengladungen an Schiffen anzubringen. |
Nach
einer zu kurzen Nacht standen wir dann pünktlich um 9 Uhr an der
Tauchbasis um Liselotte und Vittorio zu begrüßen. |
Geplant hatten wir mindestens 2 Tauchgänge an einem Wrack Namens Equa, das 1944 gesunken ist. Dieses wird in nur 45 Minuten mit dem Tauchschiff angefahren. Während der Fahrt hat man genug Zeit die Ausrüstung zusammenzubauen und ein Schwätzchen mit dem Kapitän zu halten. Dieser spricht etwas Englisch und Liselotte übersetzt dann - bei Bedarf - den Rest . |
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Die EQUA wurde als Passagierschiffe konstruiert und 1929 in Dienst gestellt. Stationiert wurde sie zunächst mit der Registrationsnummer 348 in Neapel. Angetrieben von zwei Dieselmotoren mit zusammen 680 PS konnte die EQUA eine maximale Geschwindigkeit von 12kn erreichen. Die EQUA hatte ein Eigengewicht von 98t und verdrängte bei maximaler Belastung 243 Tonnen. Von der italienischen Marinedirektion wurde sie am 13.5.1940 konfisziert und bis zum 2.10.1944 der Königlichen Marine zugeteilt. Vom 11.März 1940 bis zum 8.September 1943 wurde sie erneut nach Neapel beordert. |
Am 10.Juni 1944 wurde sie von den Deutschen
versenkt. Das 45m lange Wrack steht Aufrecht in 41m und der höchste Punkt
am Wrack liegt bei 34m. |
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Tauchgänge an der EquaStrömung
Das Innere des Wracks ist nur schwer zugänglich
und angeblich nicht sehr interessant. Am fotogensten ist die nach oben
zeigende Kanone am Bug und ein Maschinengewehr am Heck. |
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3 Meter wollten gar nicht enden. Dank einer 15 Liter
Flasche konnte der Tauchgang selbständig und mit 25 Bar beim Auftauchen ohne Gefahr beendet werden. |
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Den zweiten Tauchgang, am folgenden Tag, haben wir dann kürzer
geplant. Der gesamte Stickstoff des Vortages war zwar über Nacht
abgebaut, doch der Rückweg nach Deutschland sollte ja am Abend auch noch
stattfinden. Hierbei waren die Alpen ein Problem und die zu erwartende
Müdigkeit ein noch größeres. Die 15 Minuten am Wrack wurden mit 2 Minuten
bei 6 Meter und "nur" 15 Minuten bei 3 Meter "erkauft". Die 60 Bar beim
Auftauchen "fühlten" sich deutlich besser an. |
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Scoglio Ferale
Auf halben Weg zur Equa,
ganz nahe am Ufer, liegt der Scoglio Ferale. Dieser steil aus dem Meer
ragende Fels trägt ein weißes Kreuz und ist deshalb bei der Ausfahrt schon
direkt hinter dem Hafen von Portovenere |
Der Scoglio selbst ist nur mäßig mit Korallen bewachsen und Fische gibt es, mangels kleiner Höhlen als Verstecke, nur wenige. Am Ende des Tauchganges und ganz vertieft in ein Foto mit zwei bunten Fischen "stolpere" ich fast über einen curryfarbenen Oktopus. Aufgeschreckt habe ich diesen mit dem Blitz, denn mit seiner perfekten Tarnung habe ich ihn trotz nur weniger Zentimeter Abstand zur Linse nicht gesehen. |
Auf der "Flucht" war er meiner Kamera dann
ganz ausgeliefert, und die schnelle Sequenz der Bilder konnte nur Dank der
extrem leistungsfähige Ikelite-Blitze in wenigen Sekunden geschossen werden. |
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Grotta de Tinetto |
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Dieser Tauchplatz liegt im Süden und wird schon nach 25 Minuten mit dem Boot erreicht. Der eher unscheinbar aus-sehende Felsen mit einer Einbuchtung auf der Nordseite beherbergt eine spektakuläre Grotte. Diese
hat einen Eingang bei ca. 18 Meter und mehrere Ausgänge. Ein Kamin, der
sich nach oben stark verengt, geht bis an die Oberfläche. Spektakulärer
ist jedoch der Ausgang auf 12 Meter. Leider ist die Grotte im Inneren kahl und auch ohne Fische. |
Die Nacktschnecken schienen jedoch genau an diesem Nachmittag alle Ausgang gehabt zu haben, denn wir trafen viele verschiedene Sorten an. Taucht man, nach verlassen des Eingangs, für zirka 15 Minuten in südliche Richtung, so erreicht man einen Einschnitt. In diesem wachsen einige der wunderschönen feuerroten Gorgonien. |
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Die
Tauchbasis Dyria Sub können wir nur wärmstens empfehlen. Der
Service ist sehr
gut und die freundliche Art von Vittorio, dem Besitzer und Kapitän der Basis,
und Liselotte als erfahrenem Diveguide machten uns sofort zu Mitgliedern im Boot.
Es machte beiden sehr viel Freude unsere Sonderwünsche zu erfüllen. Trotz des
unkomplizierten Umganges war Vittorio immer um die Sicherheit aller Gäste
bemüht. Mit seinem Alter jenseits der 60 Jahre hat er seine Begeisterung für den
Tauchsport noch lange nicht verloren. |
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Text: Norbert Roller / Mai 2001 |