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Medusa -  italienisches U-Boot

Position   :    in der Nähe der Hafeneinfahrt von Pula
Tiefe :           Aufbauten ab 35m. Tiefste Stelle bei 38m

Die Medusa liegt heute nicht mehr auf ihrer ursprünglichen Position, auf 14Grad55Min N und 13Grad46Minuten E, zirka sieben Meilen südlich von Brioni, sondern ganz in der Nähe der Hafeneinfahrt.

Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1948, unternahm die jugoslawische Marine angeblich einen Bergungsversuch. Dazu sollte das hintere Wrackteil gehoben und in den Hafen von Pula geschleppt werden.

Die Absicht dieser Bergung ist noch immer unklar, da die Medusa zu stark beschädigt war, um noch instand gesetzt zu werden, und die Reste hatten nur noch minimalen Schrottwert. Aber wie auch immer, das Unternehmen misslang kurz vor der Hafeneinfahrt von Pula. Angeblich explodierte irgendetwas im Wrack und sie versank, zerbrochen in drei Teile, auf ca. 38m. Dort kann Sie von geübten Tauchern betaucht werden. Damit dies nicht zu viele tun, ist die Position nur mit einer unter Wasser angebrachten Boje markiert, und lediglich eine Tauchschule fährt das Objekt für ausgewählte Taucher speziell an.

  Sicht des oberen Rumpfelements  bis zum Turm / Medusa-Uboot-Wrack in Pula Kroatien

 

   

Seitenansicht der Reste des Turms / Medusa-Uboot-Wrack in Pula Kroatien Details am Turm der Medusa / Uboot-Wrack in Pula Kroatien Durch eine Explosion aufgeplatzter Rumpf direkt in der Nähe des Turmes der Medusa / Uboot-Wrack in Pula Kroatien

Welche Teile der Medusa man dort sieht, bleibt nach dem Abtauchen am Bojenseil zunächst unklar, denn die Sicht in der Nähe der Hafenausfahrt ist meistens schlecht. Die Medusa ist vollständig mit Schwebeteilchen bedeckt, und es bedarf absolut umsichtiger Bewegungen, sonst ist in wenigen Minuten das Wrack im "Nebel" verschwunden. Genau dies passierte bei unserem ersten Tauchgang an der Medusa, als drei belgische Tauchlehrer im Schweinsgalopp über die Wrackteile paddelten und sich in jede noch so kleine Öffnung hineinzuquetschen versuchten .
Beim Abtauchen waren wir zwar direkt hinter dem "Trupp", aber eben nicht schnell genug, um an ihnen vorbei zu tauchen. Vom Wrack sahen wir somit bei unserem ersten Tauchgang an der Medusa nur kleinste Details, und es dauerte lange, bis wir überhaupt wussten, an welchem Teil wir gerade tauchten. Der von Netzen verhangene Turm war im milchigen Wasser nur auf den zweiten Blick zu erkennen.

 

  Sicht des oberen Rumpfelements ab Riss durch Torpedoeinschlag bis zum Turm / Medusa-Uboot-Wrack in Pula Kroatien

Die Dokumentation des erst vor wenigen Jahren wiederentdeckten und geheim gehaltenen Wracks fehlte auch bei der Tauchbasis vollständig.

   

 

   

Bei den nächsten zwei Tauchgängen, waren wir fast alleine, und es gelang uns, das Mittelteil mit der Bruchstelle in der Nähe des Turmes zu identifizieren. Wenige Meter weiter in Richtung Heck sieht der Rumpf wie eine geplatzte Wurst mit nach außen gewölbten Rändern aus. Vermutlich Folgen der explosionsartig entweichenden Luft, die direkt nach dem Torpedoeinschlag hinausschoss. Das Heck liegt halb im Sand, und die Decke fehlt vollständig, so dass man die beiden Motorblöcke mit Kipphebeln, Kurbelwelle und in der Verlängerung die Propellerwelle identifizieren kann. Der Propeller, sofern überhaupt noch vorhanden, muss tief im Sand eingesunken sein. Vermutlich hat es die Decke des Maschinenraumes bei der Bergung abgesprengt, denn der Torpedo schlug ja ursprünglich fast 25m entfernt in der Höhe des Turmes ein.

  Motorblock mit Nockenwelle und Kipphebel / Medusa-Uboot-Wrack in Pula Kroatien

 

   

Die vordere Rumpfsektion, die andere Taucher angeblich gesehen haben, konnten wir nicht entdecken. Bei der geringen Sichtweite von weniger als 10m ist dies auch kein Wunder. Hier müssen wir dann im nächsten Jahr mal mit entsprechender Ausrüstung suchen, denn ein Bild in einer kroatischen Tauchzeitschrift zeigt diesen Teil sehr deutlich.

  Gebrochene Antriebswelle in der Nähe des Motorblockesl / Medusa-Uboot-Wrack in Pula Kroatien

Conger im Wrack des Medusa-Uboot-Wrack in Pula KroatienIm U-Boot wohnt natürlich so allerlei. Einen riesigen Conger Aal, der uns immer neugieriger entgegen kam, konnten wir in voller Pracht ablichten.