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Tauchurlaub im Hor Palace / Hurghada ( Ostern 2000 )

( Ein Reise- und Tauchbericht von Christine Norbert Roller)

 
 

Banana 13 / Copyright Norbert Roller ...oder Murphy kann nicht überall sein! Sicher ?

Es sollte ein kurzer und in letzter Sekunde entschlossener Last Minute Trip werden. Das Angebot über VOLKERS war schnell gefunden und dass die Tickets verloren gingen lag ausschließlich am Tauchladen. Die Ersatztickets waren wie vom Veranstalter versprochen am Flughafen Köln hinterlegt. Dass der Flieger, der in Frankfurt, unserem Startpunkt, eine Zwischenlandung - bedingt durch den defekt einer Hydraulikpumpe - einschieben musste, war sicherlich nicht der Fehler von Aero Loyd, denn der Airbus war erst drei Flüge alt. Trotzdem beschlich uns so langsam das Gefühl, dass dieser Trip, der schräg angefangen hatte auch schräg enden würde. Aber wir wollen dem Ende ja nicht vorgreifen.
Der Nachtflug war so kurz wie immer, wenn auch schlaflos. Die Boardunterhaltung wurde hartnäckig von Mitreisenden drei Reihen weiter hinten bestritten. Das Thema? Big Brother!!! Unsere Lieblingssendung auf RTL II (NICHT !!!). Erste Sendung geprüft für schwachsinnig langweilig befunden und vergessen, bis. Ja, bis die Bekennenden, „Wir sind bekennende Big Brother-Zuschauer,“ so die dritte Reihe lautstark. Und schon waren zwei weitere Mitreisende, auch Bekennende, gefunden, und die von uns absichtlich verpassten 6 Wochen Big Brother wurden uns in 4 langen (so lang waren diese noch nie!) Stunden in überzeugender Lautstärke näher gebracht. Die Landung (Gott waren wir froh!) kam pünktlich zum Abschluss des 6- Wochenrückblicks, und wir lernten, dass während des Urlaubs keine Folge versäumt werden würde, denn mit einem IQ von unter 60 war es den Bekennenden tatsächlich gelungen, den Videorekorder zu programmieren. Als kommunikationsabhängiger Teki war ich echt froh, dass die Bandbreite des Internets nicht ausreichten, diese Serie nach Ägypten zu übertragen und so zumindest der Rückflug ohne weitere Neuigkeiten der „langweiligsten Kommune der Welt“ abgehen könnte.

 
 

aruk_talata55 / Copyright Norbert RollerDer Zoll war schnell durchlaufen und die Zeit verging wie im „Flug“. Nach 120 Minuten hatten wir unsere Koffer, Visa-Briefmarke und den Reisebus gefunden. Nein, es dauerte nicht übermäßig lang! Eigentlich war es sogar schnell, denn Nachts um 3 Uhr einen mit gut 1000 Passagieren verstopften Flughafen zu leeren ist gar nicht so einfach. Die Logistik, alle Flieger (nun zugegeben wir waren ja dank der Zwischenlandung etwas verspätet) gleichzeitig zu einer Zeit landen zu lassen, die gewährleistet, dass das Morgengebet mit Sonnenaufgang zelebriert werden kann, ist gemessen am ägyptischen Standard mit der sekundengenauen Landung auf dem Mond vergleichbar. Nun, wir waren auf jeden Fall pünktlich zum Sonnenaufgang mit 3 Stunden Verspätung im drei Sterne Hor Palace Hotel. Die Mitarbeiter an der Rezeption waren sehr freundlich und die Frage, ob wir statt des Zimmers auch einen Bungalow haben könnten, wurde flexibel und sofort mit ja beantwortet. Seltsam! Wir wurden misstrauisch: Das lief zu glatt. Ohne Aufschlag, ohne Backschiech? In Ägypten? Unmöglich! Wir waren doch erst im Herbst hier gewesen und das Land konnte doch nicht so schnell den Anschluss an die westliche Kultur gefunden haben. Wie war es möglich, dass sich das Bild des Touristen (Reich, blöd, lasst in uns kräftig melken und laut darüber lachen!) in der ägyptischen Bevölkerung so schnell geändert hatte?

 
 

Der Bugalow war dank der Wachmänner schnell gefunden, und das Bild des Touristen wurde durch die Backschiech-Forderung des Kofferträgers wieder in das gewohnte Bild gerückt. Aber mal ehrlich, er musste dafür auch 80 kg Gepäck quer durch das Gelände schleppen, und dafür war es sogar ausnahmsweise mal angemessen.

Endlich, eine Dusche und ein Bett in Reichweite. Jetzt schnell in die Kiste, denn wir wollen ja am Vormittag schon tauchen gehen. Das Bad sieht doch sehr heruntergekommen aus, das Schlafzimmer ist nicht besser. Da kommt uns die einfache Verhandlung an der Rezeption wieder in den Sinn. Und da es auch keine Minibar gibt, machte sich meine Lieblingsblondine auf den Weg, um mal die anderen Zimmer im Haupthaus zu begutachten und gleichzeitig eine größere Menge Barraka zu beschaffen. Ich nutze die Zeit, um die Reiseunterlagen noch einmal zu studieren und stoße im Stapel der am Flughafen übernommenen Papiere auf einen Hinweis des Veranstalters: „Das Hor Palace ist ein einfaches Hotel ohne Komfort mit drei ägyptischen Sternen“. Hm, denke ich, also doch nicht drei europäische Sterne! So hatte es zumindest im Angebot und am Lastminuteschalter gestanden.

 
 

Banana 32 / Copyright Norbert RollerZugegeben, wir wollen nichts Luxuriöses. Denn Tauchurlaub in Hurghada bedeutete für uns um 7 Uhr aufstehen, Katzenwäsche, Frühstück und spätestens (meistens zu spät!) um 8 Uhr auf dem Boot zu sein - die Wegstrecke bis zum Jetti sowie das Beladen des Tauchbootes inklusive. Um 17 Uhr zurück, Filme entwickeln (ja wir entwickeln Unterwasser Dia-Filme selbst!), Fotoequipment versorgen, duschen, Abendessen, Nachtleben und SCHLAFEN. Also ein hygienisches Bad, ein bequemes Bett und eine gute Tauchbasis sind die wichtigsten Forderungen, Essen ist schon eher untergeordnet, denn dank der Ortskenntnisse können wir hier jederzeit ausweichen.
Es klopft und da kommt auch schon die gute Nachricht: Die Zimmer im Haupthaus sind noch schlechter.

Insch Allah!

Wir fügen uns, denn mit etwas Glück können wir noch zwei Stunden schlafen, bevor es zum ersten Tauchtrip losgeht.

 
 

Dass wir dann nur eine Stunde schlafen, liegt an...? Wir wissen es nicht, aber irgend jemand versuchte, die Tür aus den Angeln zu klopfen. (OK, ich gebe es ja zu, das ist nur die halbe Wahrheit, denn die sonst übliche 1 Stunde Zeitverschiebung war schnell in den Wecker programmiert.) Leider hat Ägypten aber noch Winterzeit, und somit sind wir dann zum ersten und einzigen Mal auf diesem Trip pünktlich zum Frühstück. Zu pünktlich. Eine kostbare Schlafstunde zu pünktlich. Um genau zu sein. Und Kaffee gibt es auch erst in einer Stunde!

 
 

Hotel / Copyright Norbert RollerBanana12 / Copyright Norbert RollerDie gewonnene Stunde nutzen wir, um das Gelände zu begutachten und die Tauchbasis zu suchen. Am Strand Spazieren zu gehen ist doch was Schönes - auch wenn die Augen nur mit Streichhölzern aufbleiben. Und warum wurden denn eigentlich Sonnenbrillen erfunden?
Der Weg zum Strand geht vom Ende der Bungalows vorbei am Restaurant und Pool und dann entlang zweier künstlich angelegter und mit Meerwasser gefüllter Fußballfelder. Wer kommt denn auf so eine Idee, Salzwasser (Oder sollte man nicht lieber sagen Brackwasser?) zwischen Strand und Pool zu platzieren? Eine Augenweide ist das definitiv nicht. Wie auch? Denn es entbehrt jegliche Pflanzen und sieht aus wie zwei 50 x 50 Meter ca. 1 Meter tiefe Sandkuhlen, gefüllt mit vor länger Zeit mal frischem Salzwasser. Ob diese ursprünglich mal für Kinder gedacht waren, lässt sich in dem wohl erst seit kurzem wiedereröffneten Hotel nicht feststellen.

 
 

Tauchbasis / Copyright Norbert RollerDie Tauchbasis liegt zusammen mit der Strandbar und dem eigentlichen Strand direkt im Anschluss und ist natürlich um diese Zeit noch geschlossen. Am Jetti liegen die Tauchboote und eines davon, die „Sahar“ machte einen guten Eindruck. Wenige Stunden später lernen wir, dass wir das Glück haben mit eben diesem die Tauchtrips zu unternehmen. Die beiden anderen „Seelenverkäufer“ liegen wohl schon länger am Anker.
Die Wartezeit ist endlich um und im Schnellschritt geht es am grobkörnigen braunen, für Hurghada üblichen Sandstrand, zurück zum Frühstück. Warum es bei so viel Wüste nicht möglich ist, schönen feinen Sand auf die Strände zu kippen, haben wir trotz vieler Trips noch immer nicht verstanden. Aber der grobkörnige Strand hat auch seinen Vorteil. Noch beim Schreiben dieses Berichts fühle ich die spitzen kleinen Krümel unter meinen Fußsohlen. Nur SO behält man Urlaub in guter Erinnerung! Oder war es anders herum: gut in Erinnerung?

 
 

Endlich Kaffee in rauen Mengen und die Vorfreude lässt uns das einfache Frühstück (Schade, dass es kein Obst gibt!), schmecken.

Die Tauchkoffer über den als kürzeste Strecke ausgekundschafteten Sandweg gezerrt und schon stehen wir pünktlich in der Tauchbasis „Hor Palace“. Schade, Alex und Moni sind noch nicht aufgetaucht, aber die Tauchguides wickelten den Betrieb lässigst selbst ab. Mit Alex habe ich ja schon E-Mails getauscht und die freundliche und zuvorkommenden Art hat uns gefallen. (Preislich gibt es sowieso keinen Unterschied, und wir geben den freundlichen und zuvorkommenden grundsätzlich den Zuschlag.)

Das übliche Prozedere mit Padi-Rescue Ausweis und Logbuch vorlegen, ärztliches Tauchgutachten... huch, wo ist denn meins? Ich hatte doch alles so sorgfältig eingepackt. Nein, nicht schon wieder Probleme! Der eine Guide diskutierte mit dem anderen und beide befinden, es ist ja sowieso egal, und man könne ja so einen Zusatzzettel mit Selbstauskünften ausfüllen, aber nur wenn man unbedingt möchte. Seltsam, so etwas haben wir noch nie gehört. Uns ist es auch egal, denn das nicht aufzufindende Gutachten, es fand sich später auf dem Fußboden, ist noch aktuell und der sehr legere Umgang mit unserer Gesundheit für uns somit belanglos. Ein erster negativer Eindruck schleicht sich trotzdem in die hintersten Gehirnwindungen.

 
 

Abu Machadi 52 / Copyright Norbert RollerDas Blei ist schnell ausgeliehen und der kurze Weg zum Boot schnell zurückgelegt. Warum sind die beiden Guides nur so muffig? Unsere Wünsche mit Kamera zu tauchen hatten wir ja bei Alex angemeldet, und er hatte grünes Licht gegeben. Also machen wir ein bisschen Smalltalk. „Wo geht es den heute hin ?“. „Das steht noch nicht fest, das Wetter bestimmt dies bei uns immer in letzter Sekunde,“ so werden wir unterrichtet. Seltsam, bei anderen Basen stand es immer einen Tag im voraus fest und gelegentlich wurde dann bei schlechtem Wetter umdisponiert. Und da meldet sich schon wieder der kleine Mann im Ohr und verbucht einen weiteren Minuspunkt. 60 Minuten und ein Nickerchen später traue ich mich, die Frage erneut zu stellen. Die Antwort... ein weiterer Minuspunkt und mich beschleicht das Gefühl, ich habe einmal zu viel gefragt und bin damit schon in Ungnade gefallen. Eigentlich will ich ja nur unseren Rifführer studieren und mir die Handnotizen noch einmal Revue passieren lassen. Die guten Fotospots habe ich ja bei den letzten Trips sorgfältig eingetragen.

Das Boot ankert, spartanisches Briefing: „Wir sind am Abu Machadi“. Gehen auf 30 Meter, dann über Riffdach zurück zum Boot“. Huch, das ist aber ein kurzes Briefing! Keine Riffkarte. Keine weiteren Erklärungen! Schon werden die Gruppen eingeteilt und auch wir werden einem weiblichen Guide für eine Checkdive zugeteilt. Es wird uns noch einmal eingeschärft, nicht tiefer als 30 Meter zu gehen. Warum wir so tief gehen wollen, wo wir doch in Ruhe im 5 –15 Meter Bereich fotografieren wollen, scheint schon wieder die falsche Frage zu sein. Man beäuge uns und, ja, ich kann es in den Augen der Guides lesen, wir haben unseren Stempel als unbequeme Gäste soeben endgültig erhalten. Aufrödeln, Fotoequipment zusammenbauen und (ganz wichtig!) im eigenen Riffbuch die Tauchplatzbeschreibung nachlesen und einprägen, und schon geht es los zum Checkdive und danach abtauchen auf 29 Meter. Der Eintrag im Logbuch lautete: „Langweiliges und heruntergekommenes Riff.“

Leider wird sich dieser Eintrag in den folgen Tagen mit einer nervtötenden Regelmäßigkeit wiederholen.

 
 

LogbuchDer Weg über das Riffplateau ist OK, zum Fotografieren ist dieses Riff auch wegen der vielen Schwebeteilchen nicht geeignet. Trotzdem wird der Film verschossen, denn die Anlage muss getestet werden. Und da schielt Murphy schon wieder um die Ecke: Hat der Blitz wirklich ausgelöst?! Also ist ein Selbstportrait angesagt. Auslösen. Blitz. Halberblindet stelle ich fest, ja, er tut es. Seltsam, ich habe den Eindruck, er hätte vorher nicht immer geblitzt. Schlotter, jetzt erst mal zurück zum Boot. Denn drei Millimeter sind doch etwas dünn für 50 Minuten bei 23°C Wassertemperatur. Das Mittagessen steht schneller auf dem Tisch als wir uns umziehen und aufwärmen können. Die übliche Bootsverpflegung, die in der Miniaturküche gezaubert wird, schmeckte gut wie immer. Dass es fast keine Abwechslung geben würde, merken wir erst in den folgenden Tagen. Sonnen, aufwärmen und schlafen und schon geht es wieder los.

 
 

Abu Aschisch ist das nächste Riff. Sowohl das Briefing, die Qualität des Tauchplatzes als auch der Ärger mit dem Blitz wiederholen sich mit frustrierender Gleichförmigkeit.
Abu Aschisch82 / Copyright Norbert RollerAuf der Rückfahrt lernen wir dann, dass es seit 1.4.2000 einen kostenpflichtigen Unterwasserpark ($5 pro Tag) bei den guten Tauch­plätzen gab. Angeblich boykottierten diesen alle Tauchschulen mit dem Erfolg, dass die schlechteren Plätze angefahren werden. Wir kommen uns leicht verschaukelt vor, wollten wir doch schöne Plätze sehen, um stolz unser Fotoalbum mit traumhaften Unter­wasser­aufnahmen zu füllen. Wir melden sofort an, dass wir gerne die $5 extra zahlen würden. Hierfür ist jedoch Alex zuständig, so die Guides. Zurück an der Basis teilt er uns mit, er könne dies jedoch nur organisieren, wenn alle Gäste mitmachen. Das Problem, dass die Basis nur ein Boot hat, müssen wir schon verstehen. Er werde aber sein Möglichstes tun. Wir hoffen ... und in den folgenden Tagen rattert es Minuspunkte wie bei einem einarmigen Banditen in Las Vegas die Zahlenscheiben.
Die Entwicklung der Filme bestätigt die gehasste Vermutung. Der Blitz hat eine Macke, und nach einer Kontrolle, ob Wasser eingedrungen ist (zum Glück ist alles trocken!), verweigert er jeden Dienst. Mist - und das am Rande der Wüste, dabei hat dieser noch Garantie. Nicht dass die Aufnahmen des Tages zu irgend etwas taugen würden, aber das war es dann mit dem ganzen Fototrip!
Dem nächsten Tag gehen wir mit gemischten Gefühlen entgegen. Anders die Guides, denn diese haben sich schon am Vortag beschwert, dass wir zu dicht an die Riffe gingen und überhaupt, dass wir Handschuhe tragen etc. Da der Streit mit viel Emotionen geführt worden war, konnte eine kleine Schadenfreude nicht übersehen werden. Dieser Tag kann somit mit relaxendem Tauchen ohne Fotoequipment und ohne Diskussionen mit den Guides begangen werden.

Angefahren wird Shaab El Erg (ganz OK) und Shaab Abu Nugar (rentiert nicht!). Die Prozedur des Vortages wiederholt sich. Beim Ankern werden die Plätze bekannt gegeben, und das Briefing beschränkt sich auf gut gemeintes Zeigen mit dem Finger auf den türkisblauen Fleck, genannt Riff. Unser Tauchbuch, für einen restlos überhöhten Betrag im letzten Jahr erworben, wird von Tag zu Tag wertvoller! Großzügig leihen wir es in den Folgetagen den Tauchguides für das Briefing und einem Guide auch zur eigenen Information aus (Minuspunkte!). Ach ja, eine Ausnahme gibt es an diesem sonst langweiligen Tag. Den Wunsch alleine und nicht mit der Gruppe zu tauchen (meine Lieblingsblondine ist immer mein Buddy!) wird mit einem uns doch sehr neuen Argument abgelehnt: Es gibt neue Gesetze und einer muss Divemaster sein, sonst geht das nicht. Leider „Ihr müsst schon verstehen - die Ägypter und ihre Willkür...“ versichert uns Martina. Das ist uns nun wirklich neu.

 
 

Gota Abu Ramada110 / Copyright Norbert RollerZwei Rescuetaucher können eigentlich sonst überall alleine gehen. Geschlagen stürmen wir mit ihr die Riffe rauf und runter, ohne viel zu sehen. Die in den folgenden Tagen aufgedeckte Notlüge sei Ihr im nachhinein verziehen. Sie hat ein nicht ganz „ausgelebtes“ Privatleben (Sehnsucht und mehr nach dem in Deutschland lebenden Freund, ständige Chat-, E-Mail- und Handy- Probleme, und das zehrt an ihren Nerven), und das erklärt auch die erheblichen Stimmungsschwankungen in den Folgetagen, die aus einem fröhlichen Tauchboot ein „Jeder verkrümelt sich in seine Ecke“-Tauchboot machen. Von Unterhaltung und Motivation der Gäste, kurz gesagt Dienstleistung, hat die junge Dame jedoch noch nichts gehört. Nachdem wir ja unseren Stempel als „Aufsässige“ schon erhalten haben, wurden von ihr in den folgenden Tagen alle anderen gestandenen Taucher reihum „eingewiesen“. Dass sie die einzige war, die unter Wasser erst nach zwei Anläufen und Hilfe genau dieser Taucher das Boot findet, sei nur der Vollständigkeit halber angeführt. Der Bezeichnung „Tauchguide“ zu Deutsch „Fährtensucher“ macht Sie sicherlich keine Ehre, und wir sind heilfroh, dass wir uns auf uns selbst und unseren Kompass verlassen können.

Zurück an der Tauchbasis verabreden sich alle Taucher im Restaurant zum Truthahnessen. Dieser soll eine herausragende Abwechslung zum Osterfest sein, meint zumindest Alex und Moni. Das Essen findet in angenehmer Atmosphäre statt, und Alex unterhält seine Gäste mit Geschichten des Lebens. Zu unserem Blitzproblem hat er dann auch sofort eine Idee: Es gibt einen super Foto-und-Video-Verleihladen in Hurghada, und diesen sollen wir doch mal anrufen.

Ein neuer Tag und unser Vorschlag an die Guides, doch die Foto- und Videofreunde wenigstens in einer Gruppe zusammenzufassen, wird nach reichlicher Diskussion zwischen den Guides mit einer Überraschung gekrönt. „Es sind heute viele Taucher und wenige Guides“, eröffnet uns Martina, und ob wir nicht alleine gehen wollen. Natürlich nur, wenn wir uns dabei sicher fühlen würden! Ja, so schnell ändern sich die ägyptischen Gesetzte. Wir stimmen natürlich zu und entlasteten Martina von dem streunenden Foto-Wolf, der ihr schon seit dem Vortag ein Dorn im Auge ist. Das Hollywood-Team ist geboren. Lediglich unsere Ausrüstung ist immer noch defekt. Um Punkt 9 Uhr und dank eines Handys können wir im Verleihladen einen Termin für den frühen Abend machen. Hoffnung keimt erneut auf.

 
 

GotaAbuRamada108 / Copyright Norbert RollerWas heute angelaufen werden wird? Nein wir können es nicht vorher erfahren. Erstmalig wird dann doch ein Vorschlag der Gäste berücksichtigt und Careless und El Fanadir Nord angelaufen.
Careless ist enttäuschend. Wir haben es vom letzten Herbst besser in Erinnerung. Vielleicht liegt es auch an der starken Strömung, denn an der Steilwand kommen wir dann mit schlappen 120 Bar an. Der Rückweg geht zwar schnell aber mit etwas Reserve bleiben nur 10 Minuten an der Steilwand. Diese ist in großen Abständen und in etwa 25 Meter Tiefe mit Gorgonien bewachsen. Jedoch wechselt die Strömung an der Wall und treibt uns vom Sattel und somit auch vom Boot weg. Nach kurzer Besichtigung geht es dann zurück an die Oberkante der Wall und dann bequem mit der gegenläufigen Strömung zurück zum Sattel und zum Boot. Schön dass es mit der Strömung so schnell geht. Die Kälte kriecht unter den Anzug, und „das kleine Bedürfnis“ wird drängend. (Warum haben diese blöden Anzüge keinen Reisverschluss an der entsprechenden Stelle?!)

Die drängenden drei Minuten auf fünf Meter sind endlich rum, und der Run auf das kleine Örtchen begleitet vom Abwerfen der Ausrüstung und Herunterreißen des Anzugs werden in Topzeit bewältigt. (Ahhhhhhhh.) Im fliegenden Wechsel wird dieser bescheidene Ort auch von meiner Lieblingsblondine beansprucht. Dieses Szenario mit wechselnden Teilnehmern wiederholt sich zweimal täglich und wird sicherlich von der ägyptischen Bootsbesatzung als Anekdote beim Kamele-Hüten unter viel Gelächter erzählt. Der Nachmittagstauchgang bleibt irgendwie nicht so richtig in Erinnerung, auch wenn der Logbucheintrag von einem schönen fotogenen Riff im 3-5 Meter Bereich berichtet. Dies liegt vermutlich daran, dass wir KEINEN BLITZ haben!!!

Zurück an der Basis geht es dann schnell mit dem Taxi zum Verleihladen, und tatsächlich ein geeigneter, wenn auch sehr viel schwächerer Blitz für den horrenden Preis von $20 je Tag kann gemietet werden.

 
 

Rotkäppchen / Copyright Norbert RollerZurück zum Hotel, Abendessen und erneut mit dem Sammeltaxi nach Hurghada Downtown. Für den erneuten Trip in die Stadt schließen sich noch weitere Taucher an. Im Gedächtnis haften bleibt ein blonder Open Water Jüngling mit einer Freundin, die durch ihre kupferfarbene Haarpracht sogar Unterwasser auffällt. (Im folgenden wird Sie deswegen nur noch Rotkäppchen genannt.)

Die Einkäufe, einer der Entscheidungsgründe für den Urlaub in diesem Teil Ägyptens, wollen noch getätigt werden. Eine Woche ist kurz und die Einkaufsliste, für das schon seit drei Jahren geplante pharaonische Schlafzimmer, ist lang.

Bei Livemusik im „Grand Ressort“ rollen dann allen so langsam die Augenlieder runter. Wer trägt mich in das tolle, gebuchte drei Sterne, heruntergekommene ägyptische zwei Sterne Hotel?

Der Stickstoff und die viele Bewegung machen sich bemerkbar, wir sind müde und das Aufstehen fällt schon schwerer. Hatten wir nicht Urlaub? Entspannung? Nein, was erleben wollen wir. Tauchen, Riffe entdecken und dazwischen auf dem Bootsdeck lesen, faulenzen und schlafen.

Auch heute erfahren wir erst beim Ankern, wo wir uns befinden. Der Wunsch, mal die Riffe im Unterwasserpark anzufahren, kann erneut nicht entsprochen werden. Wir müssen mit Gota Abu Ramada, einem ruinierten Anfängerplatz, und Aruk Talata, einem langweiligen Riff, vorlieb nehmen. Der Nachteil, nur ein Boot zu haben, zeigt sich nun noch deutlicher.

 
 

Aruk Talata64 / Copyright Norbert RollerSouth Abu Ramada52 / Copyright Norbert RollerAus Verzweiflung beschließt das Hollywood Team am Nachmittag dann, einen kleinen Erker etwas ab vom eigentlich Aruk Talata anzutauchen. Der Weg dorthin geht über Sandboden und ist nur langweilig. Der Erg ist klein, die Sicht mit vielen Schwebeteilchen eher mäßig. Auf der Ostseite, am Nach­mittag die nicht fotogene Schattenseite, tummeln sich jedoch schon die ersten nachtaktiven Strahlen­feuerfische. Der erste Taucher, ich, nutze die Gunst der Stunde und versuche einige schöne Motive herauszuschießen. Doch halt, wer jagt hier eigentlich wen? Die schönen aber leider giftigen und prächtigen Exemplare verfallen in großer Liebe zum zwitschernden Blitz. Dass sie doch sonst schüchtern sind, und einem nur den Schwanz zeigen, scheinen diese Prachtexemplare nicht zu wissen.

Die kleine fotogeile Trup­pe formiert sich in militärischer halbkreisförmiger Angriffsformation vor dem Fotografen und zwingt ihn, sich ständig weiter zurückzuziehen. Viele der Fotos, so erkennen wir am Abend, sind unscharf, denn giftiger Fisch zu dicht an Linse, also weniger als 30 cm vom Objektiv entfernt, Resultat: Fotograf hatte Angst !

Trotzdem ergibt die Aktion einige gute Bilder und die Schwebeteilchen lassen sich ja mit dem Computer entfernen.

Es geht zurück zum Hauptriff und der Kampf um den wichtigsten Platz auf dem Boot....., na den Rest kennt Ihr ja. Zurück an der Basis versuchen wir erneut, Alex für einen Ausflug in den Unterwasserpark zu begeistern. Erfolgreich?

Vor dem Abendessen im Hotel, es schmeckt wirklich jeden Tag gleich, flüchten wir und treffen uns mit Alex und Moni beim Chinesen. Das Essen ist dort jedoch noch schlechter.

Ob das der Grund ist warum Moni am nächsten Tag grußlos nach Deutschland abreist?

 
 

South Abu Ramada44 / Copyright Norbert RollerDer Wecker klingelte. Ein neuer Tag. Der Urlaub geht viel zu schnell vorbei. Katzenwäsche, Frühstück und los geht’s. Leider erweisen sich die Versprechung des Abends als nicht haltbar. Irgendein Einheimischer hat angeblich die Unterwassertickets nicht gelöst. Ben, der Videomann, meutert und wird von den Guides großzügig dem Hollywood Team zugeteilt. Auch Wolf ist jetzt sauer. In der Folge ist die Stimmung auf dem Boot natürlich schlecht und die Guides verziehen sich, nicht nur wegen des frischen Windes in die Kajüte. Immerhin wissen wir heute: Der erste Tauchplatz ist South Abu Ramada. Der, man sieht es von weitem, heute von vielen Booten angefahren wird. Wolf kennt diesen Platz und will auf 19 Meter einen muschelförmigen Korallen­block mit vielen kleinen Fischschwärmen antauchen.
South Abu Ramada45 / Copyright Norbert RollerWarum liegen die anderen Boote nur am anderen Ende des Riffs? Wir rüsten auf und los geht’s. Beim Versuch, Blitz und Kamera noch auf der Wasseroberfläche schwimmend zusammenzuschrauben, werde ich von der zurückhaltenden norddeutschen Art Freundschaft zu schließen unter lauten Rufen überrascht. Ben versenkt als vorsichtigen ersten Kommunikationsversuch seine Taucherbrille. Da ich der einzige schon im Wasser befindliche Taucher mit Taucherbrille des Hollywood Teams bin, ist es mir eine Ehre, dieser blöden Taucherbrille hinterher zu tauchen. Es ist schon eine nette Geste, diese bei 25 Meter zu versenken und erst am Ende des Tauchganges stolz von der Ersatzbrille zu erzählen. Das Eis war gebrochen und Video-Ben in die Gruppe aufgenommen. Da meine Kanne nach einem kurzen schnellen Abstieg und einem langsamen Wiederaufstieg mit zwei Brillen nur noch 150 Bar zeigte, wurde diese im Schnelldurchgang auf dem Hinterdeck gewechselt. Die von einer Gruppe Anfänger umringte Martina liebt mich dafür abgöttisch, NICHT.

Wir tauchen erneut ab und suchen und suchen und suchen und geben auf. Der Block war auch in unserem Tauchführer verzeichnet, aber nicht da, ist nicht da!!! und bei Sichtweiten von 40 Meter fällt man normalerweise über solche Objekte. Wir tauchen mal in die eine, mal in die andere Richtung, ohne was Besonderes zu entdecken. Nach 55 Minuten sind wir wieder zurück.

 
 

South Abu Ramada35 / Copyright Norbert Roller South Abu Ramada37 / Copyright Norbert Roller

 
 

Da sich die Guides nicht so richtig für einen Nachmittagsplatz entschließen können schlagen wir vor, das Boot an die Boje zu verlegen, wo die meisten anderen am Vormittag gelegen hatten. Gesagt, getan, und schon ist das Hollywood Team wieder im Wasser. Sofort wissen wir, warum die meisten Boote an dieser Boje liegen. Direkt unter dem Boot treffen wir auf zwei große und neugierige Napoleons, ich schätze mindestens 1,5 Meter lang. Wolf lacht sich später fast tot und bietet 60cm.
Er hat natürlich Recht!
Warum werden die Fische nur immer kleiner, wenn man dichter ran kommt?

South Abu Ramada36 / Copyright Norbert RollerEiner der Napoleons ist sehr zutraulich und lässt sich sogar von Video-Ben und meiner Lieblingsblondine streicheln. Tja, Wolf hätte dies alles sicherlich auch gerne fotografiert, aber er hatte beim Vormittags­tauchgang seinen Blitz geflutet und hat somit ein uns wohlbekanntes Problem. Den gesuchten muschelförmigen Korallenblock finden wir dann auf 16 Meter und weit ab von der in der Riffbeschreibung markierten Stelle. Er ist so fotogen wie von Wolf versprochen. Armer, armer Wolf.

Zurück an der Basis ereifern sich dann Ben und Wolf und erzwingen von Alex die Zusage, am nächsten, unserem und Ben´s letztem Tag, den Unterwasserpark anzulaufen. Duschen, Filme entwickeln, Abendessen. Diesmal im Freien, denn der heruntergekommene Speisesaal bekommt eine Klimaanlage. Ob das Hotel hierfür einen 4. ägyptischen Stern bekommt? Den Abend lassen wir dann mit anderen Tauchern, auch Rotkäppchen und Ihrem blonden Wölfchen, im echten Beduinen-Zelt-Imitat an einer Ecke des herunter­gekommen Restaurant, bei Schischa und Tee ausklingen.

 
 

Banana 20 / Copyright Norbert Roller Banana31 / Copyright Norbert Roller

 
 

Heute soll, so verkündet der Guide Hendrik während der Bootsfahrt, ein fotogenes Riff im Unterwasserpark angelaufen werden. Wir kennen dieses schon, es hat sehr schöne Durchbrüche zum Riffdach und kleine Höhlen und Murphy ist wieder da. Leider ist der Platz zu dicht an der Insel, und das Boot kann bedingt durch die starke Strömung nicht festgemacht werden. Nach einigen Versuchen gibt der Kapitän auf, und es wird ein Ausweichriff angefahren.

Banana Reef kennen wir noch nicht, und somit gefällt uns die Entscheidung gut. Ben kennt diesen Platz und bekräftigt die Aussage des Riffbuches, dass es nur einen größeren Erg gibt, der sich rentiert. Das Hauptriff ist langweilig und nur die westlich Ecke mit viel Strömung sehenswert. Wir sind gespannt, der Foto geladen und zügig ist das Hollywood Team auf dem Weg. Es geht entlang am langweiligen Riff und Ben folgt einer Falte im Boden, die uns von der westlichen Ecke des Hauptriffs direkt zum Erg bringt. Dieser ist super!!!

 
 

Banana21 / Copyright Norbert Roller Banana33 / Copyright Norbert Roller

So hatten wir uns eigentlich alle Tauch­gänge gewünscht. Die $5 haben sich rentiert und die Aussage der Guides, dass die Riffe mit Gebühr auch nicht besser seien als die kostenlosen hat sich als eine weitere Notlüge erwiesen (und wieder Minuspunkte!). Der Film wird viel zu schnell voll, und als dann zum Ende hin noch ein riesiger Schwarm kleiner Fische, gejagt von großen Fischen um den Erg zirkeln, ist die Entscheidung getroffen. Dies war der beste Tauchgang dieses Kurztrips.Nach der Mittagspause beschließen die Guides, mit ihren Anfängergruppen bei minimaler Strömung einen (super tapferen) Driftdive zu wagen, wir lehnen gelangweilt ab, da wir dann erneut mit der Gruppe gehen müssten, und dies bedeutet: keine Aufnahmen in Ruhe. Leider befragen die Guides nur einige und nicht alle Gäste und in der Folge sind Video-Ben und Blitz-abgesoffen-Wolf stocksauer. Für uns ist es der letzte Tauchgang des Kurztrips und wir beschließen gegen die Strömung eine kleine, Wolf schwört wunderschöne, Lagune, die nur über die wenigen Zentimeter Wasser auf dem Riffdach angetaucht werden können, zu besuchen. Es sieht gar nicht so weit aus. Wir paddeln und paddeln, und auch das für diesen Tauchgang in das Hollywood Team aufgenommene Rotkäppchen paddelt fleißig mit.

 
 

Banana8 / Copyright Norbert RollerNach 25 Minuten, die Driftdiver kommen uns lässig paddelnd entgegen, Ben beißt fast vor lauter Zorn in die Flosse von Rotkäppchen, erreichen wir die Lagune. Es war sicherlich vom Boot aus ein toller Anblick. Planschende an der Oberfläche paddelnde Taucher, die auf ein türkisblaues Loch im Riff zusteuern. Und was gibt es nach dieser Anstrengung zu sehen? Nichts außer großen Muscheln. Die Fische hatten vermutlich Urlaub. Es ist die Anstrengung nicht wert, und der ganze Rückweg, die Strömung hatte wohl auch noch nachgelassen, versank in Langeweile. Nach 62 Minuten und noch immer reichlich Luft in der Flasche haben wir dann das Boot vor Augen. Dass Rotkäppchen sich beim Auftauchen äußerst tapfer in den Weg von mehreren startenden Tauchbooten stellt, ist eine andere Geschichte. Man kann nicht erwarten, dass die Tauchguides des eigenen Bootes Ausschau nach Luftblasen halten um so die anderen Boote zu warnen. Die haben Wichtigeres zu tun und sitzen in der Kajüte.

Zurück an der Basis beginnt das leidige Waschen der Ausrüstung. Eine extra Wanne zum Desinfizieren gibt es leider nicht, und so nehmen wir fast alles notdürftig ausgespült mit. Der Abend ist für einen weiteren Einkaufstrip, der Blitz muss ja auch noch zurück, reserviert. Rotkäppchen ist mit Freund wieder mit von der Partie. Zum Abschluß geht es dann in die Disco des „Grand Ressort“, und meine Lieblingsblondine kann dann noch mal so richtig abtanzen.

Der letzte Tag ist mit einem kleinen Einkaufsbummel, etwas fehlt immer bis zur letzten Minute und dem Relaxen am „Grand Ressort“ Hotel Pool, der Strand vom „Hor Palace“ ist wirklich zu übel, ausgefüllt.

Das Mittagessen: Ein Burger, ein Genuß, nach soviel eintönigem Futter.

 
 

Fazit:
Das „Hor Palace“ Hotel war höchstens zwei europäische Sterne wert. Es war drei Jahre stillgelegt und wird nun von den Betreibern langsam wieder auf Vordermann gebracht. Einige Bungalows waren schon renoviert. Die anderen, na ja. Das Restaurant war wohl der übelste Teil. Dieser Bau war trotz einer neuen Klimaanlage heruntergekommen. Abreißen wäre hier sicherlich die preiswertere Lösung. Die Möbel und das Geschirr stammten aus den letzten 15 Jahren Hotelbetrieb. Das Essen war einfach. Obst Mangelware. Der Strandbereich, wenn auch von uns nicht besucht, lag nicht schön und Liegen und Sonnenschirme hatten schon lange keine Farbe mehr gesehen.

Die Tauchbasis war gut ausgerüstet. Dass es keine Ersatzausrüstungsgegenstände auf dem Boot gab lag wohl eher an der Nachlässigkeit der Tauchguides. Das einzige Boot „Sahar“ war normaler Standard und wurde mit bis zu 25 Personen beladen, dann doch eng. Alex, der jetzt wohl die Basis alleine weiterführt, war nett und hilfsbereit, aber wohl zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Von allen Tauchtrips waren es die schlechtesten Tauchguides, die wir je kennen gelernt haben. Aber auch hier gilt: Der Chef gibt die Richtung vor, und ohne Briefingmaterial und ordentlich Führung macht das Personal, was es will und nicht, was die zahlenden Gäste wollen. Sonderausflüge sowie das Theater mit dem Unterwasserpark, das andere Tauchbasen schon lange kulant gelöst hatten, hinterlassen am Ende einen sehr negativen Touch, den Alex auch mit seinem freundlichen Wesen nicht ausgleichen konnte.

Wir können weder Hotel noch Tauchbasis weiterempfehlen. Wer jedoch denkt wir hätten keinen Spaß gehabt der irrt sich! Alleine das niederschreiben dieses ironischen Artikels hat einen riesigen Spaß gemacht.

 
 
 

Text: Norbert Roller / Mai 2000
Fotos: Copyright by Norbert Roller
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